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Polizisten stehen an Heiligabend in einem Einkaufszentrum in Hongkong.

© Kin Cheung/AP/dpa

Gewaltsame Proteste zu Weihnachten: Zusammenstöße und Krawalle in Einkaufszentren in Hongkong

Die Opposition in der chinesischen Verwaltungszone hat zu Weihnachtsprotesten aufgerufen. Demonstranten liefern sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.

In Hongkong haben sich regierungskritische Demonstranten und Sicherheitskräfte an Heiligabend gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Tausende schwarz gekleidete Demonstranten gingen im Touristenbezirk Tsim Sha Tsui auf die Straße und lieferten sich Zusammenstöße mit der Polizei, die Tränengas gegen die Aktivisten einsetzte.

Nach Angaben der Polizei errichteten die Demonstranten Straßensperren und beschädigten Verkehrsampeln. Zudem kam es zu Demonstrationen in mindestens fünf Einkaufszentren, die ebenfalls gewaltsam eskalierten.

In dem Luxus-Einkaufszentrum Harbour City entdeckten die Demonstranten eine Gruppe von Zivilpolizisten und bedrängten diese. Die Beamten nahmen mehrere Demonstranten fest, die Polizei setzte zudem Pfefferspray und Schlagstöcke ein. In einem anderen Einkaufszentrum stürzte ein Demonstrant und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Die Protestbewegung hatte für die Weihnachtstage zu Demonstrationen besonders in den Shopping-Bezirken aufgerufen. Einige Demonstranten trugen Weihnachtsmann-Mützen und Rentiergeweihe. In der früheren britischen Kolonie Hongkong lebt eine beträchtliche christliche Minderheit.

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In der chinesischen Sonderverwaltungszone hatten vor einem halben Jahr Massenproteste gegen die pekingtreue Führung begonnen, die teilweise in Gewalt mündeten. Bei den Kommunalwalen im November hatte Regierungschefin Carrie Lam zwar ein Debakel erlebt - dennoch gibt es weder bei ihr noch in Peking Anzeichen für Zugeständnisse.

Erst am Wochenende hatte die Hongkonger Polizei eine Demonstration aufgelöst, bei der etwa tausend Menschen gegen die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren protestiert hatten. (Tsp, AFP)

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