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Ein bewaffneter Rechtsradikaler attackiert eine Demonstrantin in der US-Stadt Salem.

© AFP/Nathan Howard

Gewaltsame Zusammenstöße in den USA: Amnesty fordert mehr Schutz für Protestierende vor US-Wahl

Immer wieder tauchen bei Demonstrationen in den USA bewaffnete Bürgerwehren auf. Amnesty empfiehlt, das Tragen von Waffen einschränken zu lassen.

Tote und Verletzte bei Protesten in den USA sind keine Seltenheit: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die US-Regierung nun aufgefordert, Protestierende vor der Präsidentschaftswahl besser vor Gewalt zu schützen. Sicherheitskräften gelinge es derzeit nicht, die Störung friedlicher Versammlungen zu verhindern, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Ordnungskräfte müssten aber dafür sorgen, dass das Grundrecht auf friedliche Versammlung wahrgenommen werden könne.

Amnesty empfiehlt unter anderem, rund um die Präsidentschaftswahl am 3. November das Tragen von Waffen an öffentlichen Orten, in Parks und Wahllokalen sowie bei friedlichen Versammlungen einzuschränken. Zudem sollten die Kommunen ihre Ordnungskräfte anweisen, bewaffnete Personen und Gruppen daran zu hindern, friedliche Proteste und bürgerschaftliche Aktivitäten zu stören.

„Niemand sollte Angst um sein Leben haben müssen, wenn er wählen geht oder an friedlichen Versammlungen teilnimmt“, sagte Sumit Bhattacharyya, USA-Experte bei Amnesty International in Deutschland.

Amnesty International hat nach eigenen Angaben von Mai bis September 2020 in etwa 75 Prozent aller US-Bundesstaaten gewaltsame Zusammenstöße bei Protesten und Gegenprotesten dokumentiert und verifiziert. „Die Recherchen ergaben, dass die Polizei in ungefähr der Hälfte aller Bundesstaaten dabei versagte, dafür Sorge zu tragen, dass die Proteste und Gegenproteste ohne gewalttätige Konfrontationen verliefen“, so Amnesty.

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Bei mehr als einem Dutzend der untersuchten Fälle war die Polizei nach Angaben von Amnesty entweder größtenteils oder gänzlich abwesend. Demnach war Auslöser für die Gewalt häufig die Präsenz bewaffneter Bürgerwehren. „Die Rhetorik, Positionen und Praktiken der Trump-Regierung scheinen die Mitglieder bewaffneter Gruppen anzuspornen, Protestierende und Gegenprotestierende im ganzen Land rechtswidrig anzugreifen“, heißt es. (dpa)

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