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Gipfeltreffen: G 8 kündigen weitere Schritte gegen Simbabwe an

Als inakzeptabel haben die G-8-Staaten die Situation in Simbabwe eingestuft und wegen der umstrittenen Präsidentschaftswahl weitere Schritte gegen die Regierung von Robert Mugabe angekündigt. "Wir werden die Rechtmäßigkeit keiner Regierung akzeptieren, die nicht dem Willen des simbabwischen Volkes entspricht".

Unter anderem schlugen die G-8-Staaten vor, einen UN-Sondergesandten in das südafrikanische Land zu schicken. Auf Druck Russlands konnten sich die Staats- und Regierungschefs allerdings nicht darauf einigen, weitergehende Sanktionen gegen Simbabwe zu verhängen.

"Wir werden weitere Schritte unternehmen, darunter finanzielle und andere Maßnahmen gegen die Drahtzieher der Gewalt", hieß es in der Erklärung. Die G-8-Staaten zeigten sich "zutiefst beunruhigt" über die Lage in Simbabwe. Ein hochrangiger russischer Vertreter hatte zuvor jedoch deutlich gemacht, dass Moskau neue Sanktionen gegen Mugabes Regierung ablehnt.

Kofi Annan möglicherweise als Vermittler einsetzen

Die stellvertretende UN-Generalsekretärin Asha-Rose Migiro forderte unterdessen in New York eine Machtteilung zwischen Mugabe und Oppositionsführer Morgan Tsvangirai. Für diese Lösung gebe es in der Region "breite Unterstützung". Migiro unterrichtete den UN-Sicherheitsrat über die Ergebnisse des Gipfels der Afrikanischen Union in der vergangenen Woche. Aus Diplomatenkreisen verlautete, dass ein bedeutender afrikanischer Politiker als weiterer Vermittler in den Konflikt in Simbabwe eingreifen könnte. Unter anderem ist der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan im Gespräch, der bereits im Februar in Kenia eine Machtteilung auf den Weg brachte.

Der 84-jährige Mugabe regiert Simbabwe seit 28 Jahren und wurde am 29. Juni zum sechsten Mal als Staatschef vereidigt, nachdem er zuvor die Stichwahl gewonnen hatte, die von Beobachtern als weder frei noch fair eingestuft wurde. Sein Rivale Tsvangirai, Chef der oppositionellen Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), hatte den ersten Durchgang für sich entschieden, sich aber kurz vor der Stichwahl zurückgezogen, weil seine Anhänger Opfer einer Einschüchterungskampagne wurden. Bei der Gewalt wurden nach MDC-Angaben 103 Menschen getötet und 10.000 verletzt. (dpa/AFP)

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