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Google goes Nordkorea: US-Regierung kritisiert Manager Eric Schmidt

Trotz Bedenken der US-Regierung ist Google-Verwaltungsratchef Eric Schmidt zusammen mit dem früheren amerikanischen Gouverneur Bill Richardson nach Nordkorea gereist.

Die Delegation der Amerikaner sei in Pjöngjang eingetroffen, berichteten die nordkoreanischen Staatsmedien am Montag, ohne Einzelheiten zu nennen. Das US-Außenministerium hatte die Reisepläne der beiden in der vergangenen Woche als „derzeit nicht besonders hilfreich“ kritisiert.

Richardson, der früher Gouverneur von New Mexico und US-Botschafter bei den Vereinten Nationen war, hatte vor seinem Abflug in Peking bekräftigt, er betrachte die Reise als „private humanitäre Aufgabe“, die nicht mit der US-Regierung verbunden sei. „Wir werden für vielleicht zweieinhalb Tage nach Pjöngjang gehen.“ Es sei auch denkbar, dass sie die Stadt verlassen, das werde aber vor Ort entschieden. Richardson erwartet nach eigenen Angaben, dass er einige Regierungsvertreter, nicht aber den jungen nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un treffen wird. Richardson ist mit der Lage in dem abgeschotteten Staat vertraut, da er in den vergangenen 20 Jahren mit den dortigen Behörden über die Freilassung mehrerer festgenommener US-Bürger verhandelt hatte.

Vergangene Woche hatte Richardson mitgeteilt, der Sohn des im November in Nordkorea festgenommenen US-Bürgers Kenneth Bae habe mit der Bitte um Hilfe Kontakt zu ihm aufgenommen. Pjöngjang erklärte, dem als Touristen eingereisten Mann werde ein Verbrechen gegen den Staat vorgeworfen, ohne nähere Angaben zu machen. In der Delegation von Richardson und Schmidt befinden sich unter anderen ein Berater für Korea-Angelegenheiten und der Leiter des Instituts Google Ideas. Die Gruppe wird am Donnerstag in Peking zurückerwartet.

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte lediglich, Peking habe „maßgebliche Presseberichte zur Kenntnis genommen“. China ist ein traditioneller Verbündeter Nordkoreas.

Es wurde erwartet, dass sich Schmidt auch über Technologiethemen und Möglichkeiten des Internetzugangs in dem abgeschotteten Land informieren will. Vertreter des Regimes ausgenommen, dürfen Nordkoreaner in aller Regel nicht im weltweiten Internet surfen. Es gibt ein auf das Land beschränktes Intranet.

Im Dezember hatte Nordkorea allen internationalen Warnungen zum Trotz eine Weltraumrakete gestartet. Während Pjöngjang von einem Satellitenstart zu friedlichen Zwecken spricht, vermuten Europa, die USA, Südkorea und andere Staaten dahinter einen verschleierten Waffentest.dpa/AFP

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