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Politik: Gouverneur in Pakistan ermordet

Neu-Delhi - Der Governeur der mächtigen pakistanischen Provinz Punjab, Salman Taseer, ist am Dienstag Opfer eines Attentats geworden. Einer seiner Bodyguards soll das Feuer auf den 64-Jährigen eröffnet haben.

Neu-Delhi - Der Governeur der mächtigen pakistanischen Provinz Punjab, Salman Taseer, ist am Dienstag Opfer eines Attentats geworden. Einer seiner Bodyguards soll das Feuer auf den 64-Jährigen eröffnet haben. Taseer erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, weitere fünf Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet. Er soll die Tat damit begründet haben, dass sich Taseer für eine Änderung von Pakistans rigiden Blasphemiegesetzen stark gemacht hatte. Möglich ist aber auch ein machtpolitischer Hintergrund, denn Taseer galt als enger Vertrauter von Präsident Asif Ali Zardari. Die Paragrafen, die Menschenrechtler auch „schwarze Gesetze“ nennen, stammen noch aus der Zeit des Militärdiktators Muhammad Zia-ul-Haq und bedrohen alle mit dem Tod, die den Propheten Mohammed beleidigen. Dutzende Menschen sitzen derzeit wegen der Blasphemiegesetze in Pakistans Gefängnissen. Dazu gehört auch die Christin Asia Bibi, die von einem Gericht im Punjab jüngst zum Tode durch den Strick verurteilt wurde. Die fünffache Mutter sitzt bereits seit anderthalb Jahren in Einzelhaft und wartet nun auf die Berufungsverhandlung. Ihr Mann und ihre Kinder halten sich versteckt, weil sie von Fundamentalisten bedroht werden. Taseers Tod ist ein weiterer schwerer Schlag für die von der Bhutto-Partei PPP geführte Koalitionsregierung. Am Wochenende hatte die PPP, der Taseer angehörte, ihren wichtigsten Koalitionspartner, die MQM, verloren. Damit steht Premier Yousuf Raza Gilani ohne Mehrheit da. Christine Möllhoff

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