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Politik: Greenpeace: Gegen Patente auf Leben

Der Mensch soll nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation Greenpeace zunehmend zu einer neuen kommerziell verwertbaren Rohstoffquelle werden. Am Europäischen Patentamt würden Firmen und Wissenschaftler Patente auf menschliche Embryonen, Mischwesen aus Mensch und Tier sowie Hunderte von menschlichen Gensequenzen beantragen, sagte Greenpeace-Patentexperte Christoph Then bei der Vorstellung einer Untersuchung seiner Organisation am Mittwoch in Berlin.

Der Mensch soll nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation Greenpeace zunehmend zu einer neuen kommerziell verwertbaren Rohstoffquelle werden. Am Europäischen Patentamt würden Firmen und Wissenschaftler Patente auf menschliche Embryonen, Mischwesen aus Mensch und Tier sowie Hunderte von menschlichen Gensequenzen beantragen, sagte Greenpeace-Patentexperte Christoph Then bei der Vorstellung einer Untersuchung seiner Organisation am Mittwoch in Berlin.

Greenpeace kritisierte den Gesetzentwurf von Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD), die die EU-Richtlinie zur Patentierung von Genen ohne wesentliche Veränderung in deutsches Recht übernehmen wolle. Greenpeace fordert ein Verbot von Patenten auf Pflanzen, Tiere, Menschen und ihre Gene. Für die Studie hat die Umweltschutzorganisation nach eigenen Angaben am Europäischen Patentamt in den vergangenen zwei Jahren über 1000 Patentanträge gesichtet und ausgewertet. An diesem Donnerstag soll der Bericht Bundestagspräsident Wolfgang Thierse überreicht werden. Einige der Patentanmeldungen belegten deutlicher als jede andere Publikation, wie sehr der Mensch zu einer neuen, kommerziell verwertbaren Rohstoffquelle werden soll, sagte Then.

Derweil forderte die Bundesärztekammer (BÄK) vom Gesetzgeber eindeutige rechtliche Regelungen zur umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID). BÄK-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe sagte in Köln, das Parlament müsse klar stellen, ob Gentests an im Reagenzglas erzeugten Embryonen mit dem Embryonenschutzgesetz vereinbar seien. Ärzte seien nicht befugt, diesen schwierigen ethischen Konflikt zu entscheiden. Die Haltung von Däubler-Gmelin, PID sei verfassungswidrig, verwundere ihn, sagte Hoppe.

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