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Griechenland: Kabinettsumbildung: Erstmals eine Außenministerin

Der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis (49) hat am Dienstag sein Kabinett umgebildet. Neue Außenministerin wird die bisherige Bürgermeisterin Athens Dora Bakogianni (51).

Athen - Die populäre griechischen Politikerin ersetzt als erste Frau an der Spitze der griechischen Diplomatie den altgedienten Diplomaten Petros Molyviatis (77). Bakogianni hat wesentlich zur erfolgreichen Austragung der Olympischen Spiele von Athen 2004 beigetragen. Die Tochter des früheren Ministerpräsidenten Konstantinos Mitsotakis gilt als Balkan- Spezialistin. Sie setzte sich in der Vergangenheit zudem für die weitere Normalisierung der griechisch-türkischen Beziehungen ein.

Neu besetzt wurden zudem das Verteidigungsministerium und das Arbeitsministerium. Das neue Kabinett soll am Mittwoch vereidigt werden. Die Regierungsumbildung war nach Einschätzungen der Mehrheit der griechischen Presse «längst fällig». Die Regierung der Volkspartei Nea Dimokratia (ND) benötige zwei Jahre nach ihrem Wahlsieg im März 2004 «einen neuen Schub», hieß es.

Nach Bekanntwerden eines Abhörskandal in den vergangenen Tagen waren zudem die Umfragewerte für die Nea Dimokratia gesunken. Sie erhielt erstmals seit der Wahl vom März 2004 weniger Zustimmung (43 Prozent) als die oppositionellen Sozialisten (46 Prozent).

Bei dem Handy-Lauschangriff waren nach offiziellen Angaben zwischen 2004 und März 2005 unter anderem Karamanlis selbst sowie fünf seiner Minister und die gesamte Führung des Verteidigungsministeriums abgehört worden. Wer dahinter steckt, ist bislang unklar. Die griechische Justiz versucht den Fall zu klären. (tso/dpa)

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