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Grüne legen am stärksten zu: Scholz und Merz bei Kanzlerfrage nun fast gleichauf
Als die Ampel vor einem Monat zerbrach, lag CDU-Chef Merz noch deutlich vor Olaf Scholz. Seitdem konnte der Kanzler Boden gut machen. Seine Partei profitiert bisher offenbar nicht davon.
Stand:
Der Vorsprung von Friedrich Merz (CDU) im direkten Kanzlerduell mit Olaf Scholz (SPD) schmilzt weiter. Vor die Wahl gestellt, sich zwischen dem SPD- und dem CDU-Politiker als nächstem Bundeskanzler entscheiden zu müssen, würden laut dem Politbarometer für ZDF und Tagesspiegel nun 43 Prozent Scholz ihre Stimme geben.
Das sind vier Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung im November. Einen Monat nach dem Ampel-Aus liegt Friedrich Merz mit 45 Prozent (plus ein Prozentpunkt) nur noch hauchdünn vor dem amtierenden Kanzler.
Zum Vergleich: Im Oktober betrug der Vorsprung des Sauerländers noch elf Prozentpunkte. Im November waren es fünf Prozentpunkte. Die Veränderungen beruhen insbesondere darauf, dass sich mittlerweile mehr Befragte überhaupt auf einen der beiden festlegen wollen.
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Beim Kandidatencheck fallen alle durch
Dass Scholz erneut für die SPD ins Rennen ums Kanzleramt gehen darf, hat die Parteispitze erst in der vorletzten Woche entschieden. Davor leistete sich die Partei eine tagelange, öffentlich geführte Debatte, ob nicht Verteidigungsminister Boris Pistorius der bessere Kandidat wäre.
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Insgesamt sprechen die Befragten allerdings weder Merz und Scholz noch den anderen Spitzenkandidaten Kompetenzen für das Amt als Regierungschef zu. In der Frage, ob diese sich für das Amt des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin eigneten, schneidet Friedrich Merz mit 40 Prozent noch am besten ab. Über Olaf Scholz sagen das 31 Prozent, über Robert Habeck (Grüne) 30 Prozent. Alice Weidel (AfD) halten nur zwölf Prozent für geeignet.
SPD profitiert nicht in Sonntagsfrage
Während Scholz im Kanzlerduell gegen Merz aufgeholt hat, kann seine Partei davon in der Sonntagsfrage nicht profitieren – im Gegenteil. Die Union kann ihren Vorsprung sogar um einen Prozentpunkt auf wieder 33 Prozent ausbauen. Die SPD büßt in der gleichen Höhe ein und kommt auf 15 Prozent. So auch die AfD mit 17 Prozent.
Wie in den jüngsten Umfragen anderer Institute legen auch im Politbarometer die Grünen am stärksten zu: Die Partei käme auf 14 Prozent (plus 2%P), wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Obwohl die FDP wieder leichte Zuwächse auf vier Prozent verzeichnen kann (plus 1%P), würde sie den Einzug ins Parlament knapp verpassen. So auch die Linke mit drei Prozent (minus 1%P). Das BSW liegt unverändert bei fünf Prozent.
Zum dritten Mal in Folge erachtet eine Mehrheit die aktuelle Wirtschaftslage als das wichtigste Problem in Deutschland. Nach 2023 dürfte die Wirtschaftsleistung auch im aktuellen Jahr zurückgehen. Über sechs von zehn Befragten sprechen sich dafür aus, dass der Staat die Wirtschaft stärker finanziell unterstützen soll, 30 Prozent sind dagegen. Finanziert werden sollte das aus Sicht der für das Politbarometer befragten Personen vor allem über Einsparungen im Haushalt (53 Prozent). Nur ein Viertel will, dass dafür neue Schulden gemacht werden.
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Im Ranking der zehn wichtigsten Politiker liegt ein SPD-Politiker weiter mit großem Abstand vorne: Boris Pistorius. Der Niedersachse hatte sich vor gut zwei Wochen aus dem parteiinternen Rennen um die Kanzlerkandidatur genommen. Dahinter liegt weiterhin NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Beide bewerten die Befragten basierend auf Sympathie und Leistung eher positiv.
Die übrigen acht Politiker:innen verlieren im Vergleich zur letzten Umfrage und liegen teilweise deutlich im negativen Bereich. Vor allem Sahra Wagenknecht (BSW), Christian Lindner (FDP) und Alice Weidel (AfD).
Bei den Zahlen ist zu beachten: Wahlumfragen sind immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
- AfD
- Alice Weidel
- Boris Pistorius
- BSW
- Bundestagswahl
- CDU
- Christian Lindner
- Die Grünen
- Die Linke
- FDP
- Friedrich Merz
- Hendrik Wüst
- Olaf Scholz
- Robert Habeck
- Sahra Wagenknecht
- SPD
- ZDF
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