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Guerilla-Geisel: Betancourt für Millionen freigekauft?

Die nach sechs Jahren Gefangenschaft freigekommene kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt ist nach Informationen eines Schweizer Radiosenders in Wahrheit losgekauft worden.

Die spektakuläre Befreiung von Ingrid Betancourt ist einem Medienbericht zufolge bloß inszeniert worden. Die kolumbianischen Farc-Rebellen hätten rund 20 Millionen Dollar für Betancourt und die 14 weiteren Geiseln bekommen, die vor knapp zwei Tagen im Südosten von Kolumbien freikamen, berichtete der Schweizer Radiosender RSR. Der Sender berief sich dabei auf eine "glaubhafte und in den vergangenen Jahren mehrfach erprobte" Quelle. Hinter dem Handel stünden die Vereinigten Staaten. Die spektakuläre Befreiungsaktion mit einem Hubschrauber im Dschungel sei inszeniert gewesen.

"Die Antwort lautet: Nein"

Das französische Außenministerium versicherte unterdessen, kein Geld an die Farc-Rebellen verkauft zu haben. "Die Antwort lautet: Nein", sagte Eric Chevallier, Sprecher des Außenministeriums. Frankreich sei über die Militäraktion ohnehin nicht informiert gewesen. "Das ist auch völlig normal", betonte der Sprecher. "Je weniger bei so einer Aktion eingeweiht sind, desto besser."

Die französische Regierung habe in den vergangenen Monaten engen Kontakt mit der kolumbianischen Regierung gehalten und die verschiedenen Möglichkeiten einer Befreiung erörtert, sagte Chevallier. "Wir hatten Sorge, dass eine Militäraktion den Geiseln schaden könnte", fügte er hinzu. "Wir sind überhaupt nicht verärgert (dass wir nicht informiert waren), sondern sehr zufrieden, dass Betancourt frei ist."

Zusammen mit der früheren kolumbianischen Präsidentschaftskandidatin waren am Mittwoch auch drei US-Bürger freigekommen, die mit dem US-Verteidigungsministerium zusammengearbeitet hatten und vor mehr als fünf Jahren verschleppt worden waren. Die Schweiz hatte in den vergangenen Jahren zusammen mit Spanien und Frankreich im Auftrag des kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe mit der Farc verhandelt. (feh/AFP)

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