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Politik: Gysi und Irans Präsident – gegen die USA

Berlin/Caracas - Sie waren an einem Ort – und haben sich doch nicht getroffen: Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad und der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, haben sich bei der Amtseinführung von Ecuadors neuem Präsidenten Rafael Correa als Partner Lateinamerikas angedient. Gysi erklärte am Dienstag nach politischen Gesprächen in Quito, wie in anderen Ländern Lateinamerikas sei die Wahl des linken Präsidenten nicht nur Ausdruck der seit Jahrzehnten herrschenden sozialen Ungerechtigkeit.

Berlin/Caracas - Sie waren an einem Ort – und haben sich doch nicht getroffen: Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad und der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, haben sich bei der Amtseinführung von Ecuadors neuem Präsidenten Rafael Correa als Partner Lateinamerikas angedient. Gysi erklärte am Dienstag nach politischen Gesprächen in Quito, wie in anderen Ländern Lateinamerikas sei die Wahl des linken Präsidenten nicht nur Ausdruck der seit Jahrzehnten herrschenden sozialen Ungerechtigkeit. „Sie zeigt den Wunsch nach wirklicher Unabhängigkeit gegenüber den USA und läutet das Ende einer korrupten politischen Klasse ein.“

Am Rande der Zeremonie sprach Gysi unter anderem mit der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet und dem Präsidenten Nicaraguas, Daniel Ortega. Eine Begegnung mit Venezuelas Staatschef Hugo Chavez kam nicht zustande, mit Ahmadinedschad war ein Gespräch erst gar nicht vorgesehen. Vor seinem Besuch in Ecuador hatte Ahmadinedschad Venezuela besucht. Chavez nannte Irans Staatschef dort überschwänglich „Bruder“ und „Kämpfer der gerechten Sache“. Der entgegnete: „Zusammen treiben wir das reine, das revolutionäre Gedankengut in der Welt voran.“ Offen blieb, ob der populistische Sozialismus von Chavez oder die fundamentalistisch-religiöse Politik der iranischen Ajatollahs gemeint war.

Gysis Ko-Chef Oskar Lafontaine gab derweil seinen Plan auf, in diesem Jahr in den Iran zu reisen, wie Fraktionssprecher Hendrik Thalheim dem Tagesspiegel sagte. Mehrere Versuche, ein Reiseprogramm mit Teheran abzustimmen, waren in den vergangenen Monaten gescheitert. In der Fraktionsführung gab es zudem die Befürchtung, eine nur kurze Begegnung mit Ahmadinedschad könne zu Missverständnissen führen.m.m./swe

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