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Haditha-Massaker: Mordanklage gegen US-Soldaten

Vier US-Soldaten sind im Zusammenhang mit einem Massaker an 24 irakischen Zivilisten vor einem Jahr in der Stadt Haditha wegen Mordes angeklagt worden.

Washington - Vier weitere müssen sich unter anderem wegen Pflichtverletzung und Behinderung der Justiz verantworten, teilte das US-Marineinfanteriekorps am Donnerstag in Camp Pendleton im US-Bundesstaat Kalifornien mit.

Die schwersten Vorwürfe richten sich gegen Truppführer Frank Wuterich, dem 13facher Mord angelastet wird. Zudem habe der Feldwebel seinen Untergebenen befohlen, Zivilisten zu töten. Auch soll er Soldaten zu Falschaussagen verleitet haben. Den anderen drei wird ebenfalls Mord in mehreren Fällen angelastet. Bei einer Verurteilung drohen allen vier als Höchststrafe lebenslange Haft.

Blutbad unter Irakern

Die Marineinfanteristen sollen nach Zeugenaussagen am 19. November 2005 in dem 200 Kilometer nordwestlich von Bagdad gelegenen Ort das Blutbad unter den Irakern angerichtet haben, bei dem auch Frauen und Kinder starben. Zuvor hatte in der Nähe ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz einen amerikanischen Soldaten getötet.

Die US-Streitkräfte hatten einen Tag nach dem Vorfall lediglich mitgeteilt, 15 Iraker seien durch einen Sprengsatz umgekommen. Durch Recherchen des US-Magazins "Time" über den Fall waren dann die strafrechtlichen Ermittlungen ins Rollen gekommen. (tso/dpa)

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