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Politik: Herbe Zumutung für die Grünen (Meinung)

Die Grünen stehen vor einem schweren Gang. "30 Jahre" steht auf der Kröte, die sie schlucken sollen.

Von Robert Birnbaum

Die Grünen stehen vor einem schweren Gang. "30 Jahre" steht auf der Kröte, die sie schlucken sollen. 30 Jahre Laufzeit für deutsche Atomkraftwerke, außerdem drei Jahre Restlaufzeit selbst für die ältesten Meiler - das ist das ernüchternde Ergebnis der regierungsinternen Beratungen zum Thema: "Wie kann ein Atomausstieg gegen die Stromkonzerne erzwungen werden?" Mehr glauben Joschka Fischer und Jürgen Trittin vor dem Verfassungsgericht und bei Gerhard Schröder nicht durchsetzen zu können. Der "Einstieg in den Ausstieg", Minimalforderung vieler Grüner, fände dann zu einer Zeit statt, in der Rote und Grüne womöglich gar nicht mehr regieren: nach der nächsten Bundestagswahl. Verständlich, dass insbesondere die im Anti-AKW-Kampf groß gewordenen Landesverbände wie Niedersachsen und Hessen diese Kröte nicht schlucken wollen. Aber es würde der Sache kaum nutzen, wenn sie sich querstellen. Klüger wäre es, auf Konsens mit den AKW-Betreibern hinzuarbeiten. Denn das Modell flexibler Laufzeiten, das Fischer und Trittin den Atombossen angeboten haben, könnte das ermöglichen, was sich mit Zwang nicht durchsetzen lässt: Dass die Konzerne im eigenen Interesse einen Meiler noch vor 2002 abschalten.

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