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 „Hessenpass mobil“.  Wer Bürgergeld, das neue Wohngeld Plus oder Sozialhilfe bezieht, erhält das Flatrate-Angebot im ÖPNV.

© dpa/Arne Dedert

Hessen als Vorreiter: Bundesland plant 31-Euro-Ticket

Geringverdienende sollen im Nahverkehr vergünstigt mit öffentlichen Bussen und Bahnen fahren können.

Menschen mit geringem Einkommen sollen künftig für 31 Euro im Monat Busse und Bahnen in ganz Hessen nutzen können. „Jede und jeder in Hessen soll die Möglichkeit haben, bezahlbar unterwegs zu sein“, erklärten Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) am Montag in Wiesbaden. Wer Bürgergeld, das neue Wohngeld Plus oder Sozialhilfe beziehe, solle mit dem „Hessenpass mobil“ ein Flatrate-Angebot im ÖPNV bekommen. Laut den Grünen nimmt Hessen damit eine Vorreiterrolle ein.

Bundesweit ist als Nachfolgeprodukt des beliebten 9-Euro-Tickets für Frühjahr ein 49-Euro-Ticket geplant. Klose erklärte dazu, das Deutschlandticket könne zwar viele Menschen finanziell entlasten. Gleichzeitig gebe es viele Bürger mit keinem oder sehr geringem Einkommen, für die 49 Euro im Monat „sehr viel Geld“ sei. Ihnen wolle das Land mit dem monatlich 31 Euro teuren „Hessenpass mobil“ bezahlbare Mobilität ermöglichen und mehr Teilhabe bieten. Laut den Grünen gibt es für ein ganzes Bundesland ein solches ermäßigtes Angebot bisher nur in Berlin. 31 Euro im Monat kosten in Hessen auch das Schülerticket und das Seniorenticket.

500.000 Menschen sind berechtigt

Zusammen mit den drei in Hessen tätigen Verkehrsverbünden RMV, NVV und VRN will die Landesregierung „in den nächsten Wochen daran arbeiten, das neue Angebot zu entwickeln“. Das Land will bis zu 15 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen, um das Angebot zu finanzieren und entstehende Einnahmeausfälle der Verkehrsverbünde auszugleichen. Ein entsprechender Änderungsantrag zum Entwurf des Landeshaushalts 2023/24 sei bereits auf dem parlamentarischen Weg. Das Land werde zudem Gespräche mit Kommunen führen, die teilweise bereits lokal vergünstigte Fahrkarten anbieten.

Der Kreis der Berechtigten (älter als 18 und jünger als 65 Jahre) umfasst laut Landesregierung rund 520.000 Menschen in Hessen. Davon bezögen rund 260.000 Menschen Bürgergeld und rund 170.000 Menschen Wohngeld Plus, außerdem erhielten etwa 90.000 Menschen Sozialhilfe. (KNA)

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