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Hessen: Eigener Tarifvertrag für Uniklinik-Ärzte

Das Land Hessen und der Marburger Bund erarbeiten unabhängig von den Ärztestreiks in anderen Bundesländern einen spezifischen Tarifvertrag für ihre Universitätsmediziner.

Wiesbaden - Darauf einigten sich die Verhandlungspartner in Wiesbaden. "Wir müssen darin die Besonderheiten berücksichtigen, die nicht für den gesamten öffentlichen Dienst gelten", sagte Innenminister Volker Bouffier (CDU). Der Verhandlungsführer der Ärzte, Lutz Hammerschlag, lobte das sachlich-fundierte Gespräch.

Die Ärzte-Gewerkschaft und das Land hatten sich vergangene Woche auf einen schnellen Beginn von Tarifverhandlungen geeinigt. Die am Donnerstag in Hessen begonnenen Ärztestreiks an den Uni-Kliniken Frankfurt/Main, Gießen und Marburg sind während der Verhandlungen ausgesetzt. Bundesweit weiteten die Ärzte ihre Streiks dagegen aus. Hessen hat 2004 die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) verlassen und verhandelt nun für seine knapp 2000 Ärzte an den Unikliniken erstmals alleine.

Wie in den anderen Ländern fordert der Marburger Bund auch für Hessen 30 Prozent mehr Geld für Universitätsärzte. Innenminister Bouffier sagte dazu: "Das ist nicht von dieser Welt." Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die Pläne von Land und Marburger Bund. "Einen Sonderweg der Ärzte lehnen wir ab, zumal dieser offenkundig auf Kosten des Pflege- und Servicepersonals gehen soll", sagte ver.di-Bezirksleiter Jürgen Bothner. Er forderte einen Tarifvertrag für alle Beschäftigten der Universitätskliniken. (tso/dpa)

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