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Politik: Hiroschima: Japaner gedenken der Opfer des Atombombenabwurfs

Etwa 50 000 Menschen haben am Montag in der japanischen Stadt Hiroschima der Opfer des weltweit ersten Atombombenabwurfs gedacht und die völlige Abschaffung von Atomwaffen gefordert. Um 8.

Etwa 50 000 Menschen haben am Montag in der japanischen Stadt Hiroschima der Opfer des weltweit ersten Atombombenabwurfs gedacht und die völlige Abschaffung von Atomwaffen gefordert. Um 8.15 Uhr, zu dem Zeitpunkt, da am 6. August 1945 die vom US-Bomber Enola Gay abgeworfene Atombombe "Little Boy" über der Stadt explodiert war, legten die Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung im Friedenspark nahe des Museums eine Schweigeminute ein.

Unterdessen geriet der japanische Regierungschef Junichiro Koizumi wegen seines am Jahrestag der Kapitulation Japans am 15. August geplanten Besuches im umstrittenen Yasukuni-Schrein immer stärker unter Druck. In dem Shinto-Heiligtum in Tokio beten Japaner in jedem Jahr zu den Seelen von Millionen gefallener Landsleute, darunter auch denen hingerichteter Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkrieges.

China, das damals wie andere asiatische Staaten Opfer der Aggressionen der japanischen kaiserlichen Armee geworden war, hatte Koizumi am Sonntag erneut gewarnt, nicht zum Yasukuni-Schrein zu pilgern. Er brauche noch mehr Bedenkzeit, sagte Koizumi am Montag in Hiroschima zu Reportern.

Beobachter befürchten ernste Folgen für die in letzter Zeit zunehmend belasteten Beziehungen zu China, sollte Koizumi am 15. August tatsächlich als erster Regierungschef Japans seit Yasuhiro Nakasones Besuch im Jahre 1985 offiziell zu dem Yasukuni-Heiligtum pilgern.

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