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Politik: Hitlers Regisseure entlasteten sich

In der skandalösen Entnazifizierungsverhandlung des Regisseurs Harlan trat als einziger Entlastungszeuge ausgerechnet der Professor von Hitlers Gnaden Wolfgang Liebeneiner auf. Liebeneiner, der eine noch schmutzigere Weste hat als Harlan, versuchte seinen Kollegen entsprechend reinzuwaschen.

In der skandalösen Entnazifizierungsverhandlung des Regisseurs Harlan trat als einziger Entlastungszeuge ausgerechnet der Professor von Hitlers Gnaden Wolfgang Liebeneiner auf. Liebeneiner, der eine noch schmutzigere Weste hat als Harlan, versuchte seinen Kollegen entsprechend reinzuwaschen. Liebeneiner war fraglos der Hitlerregisseur Nr. 2.

Jan Müller, BerlinNeukölln,

21. März 1948

Ueber mich und meine Arbeit werden einige Werturteile gefällt, aber die mitgeteilten Tatsachen sind entweder unrichtig, oder sie waren der Oeffentlichkeit bereits bekannt und daher auch von keiner Prüfungsbehörde zu übersehen. Ich wurde bisher viermal denazifiziert. Die Untersuchungen erstreckten sich über zweiundzwanzig Monate. Das Ergebnis war in allen Verfahren dasselbe. Die Männer, die mir die Erlaubnis zu künstlerischer Arbeit erteilt haben, waren entweder Angehörige der Besetzungsmacht oder Antifaschisten. Diesen den Vorwurf der Pflichtvergessenheit zu machen, ist nicht angängig, denn es sät Mißtrauen zwischen Demokraten und Antifaschisten und trägt dazu bei, die Erneuerung Deutschlands an einer empfindlichen Stelle zu stören.

Wolfgang Liebeneiner, Göttingen,

9. Mai 1948

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