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Politik: „Ich dachte, die haben konkrete Vorstellungen“

„Der erste Schritt ist gemacht“, sagt der linke, frühere SoziologieProfessor Oskar Negt über die Kapitalismuskritik des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering. Doch wenn das Thema „einfach leer läuft“, könnte das auf die SPD zurückschlagen.

„Der erste Schritt ist gemacht“, sagt der linke, frühere SoziologieProfessor Oskar Negt über die Kapitalismuskritik des SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering. Doch wenn das Thema „einfach leer läuft“, könnte das auf die SPD zurückschlagen. Wie das zu verhindern sei, wisse er auch nicht. „Aber ich dachte, die haben konkrete Vorstellungen“, sagte Negt.

Müntefering habe sich lediglich zum „Sprachrohr einer Stimmung gemacht, die sich schon lange in der Bevölkerung ausbreitet“, meint der marxistische Politologe und frühere FU-Professor Elmar Altvater. Mit seiner Warnung vor anonymen Investoren, die Unternehmen plündern, habe er „genau den Punkt getroffen, der den Leuten Angst macht“. Das sei zwar zunächst „nur qualmende Rhetorik“, schließlich habe Rot-Grün durch die Steuerfreistellung von Gewinnen beim Unternehmensverkauf und die Zulassung von Hedge-Fonds „die ganzen Auswüchse selbst herbeigeführt“. Gleichwohl begrüßt Altvater Münteferings Vorstoß und Wortwahl. Aus seiner Sicht reicht die Kapitalismuskritik à la Müntefering nicht für künftige Herausforderungen. Er sieht den neoliberalen Umbau nur als Durchgangsphase des Kapitalismus. Danach müsse etwas anderes kommen, vielleicht „eine solidarische Wirtschaft auf der Basis erneuerbarer Energien“. deh/hsc

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