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Politik: In doppelter Mission

Blair trifft seinen Verbündeten Berlusconi – und den Papst

Es war ein besonders herzlicher Empfang, den Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi seinem britischen Amtskollegen Tony Blair am Freitag in Rom bereitete. Die beiden Regierungschefs stehen im Irak-Konflikt fest an der Seite der Washingtons. Immer wieder haben sie in den vergangenen Wochen miteinander telefoniert, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Die großen Friedensdemonstrationen in ihren Ländern setzen sie nun jedoch unter erheblichen Druck.

Blair, der sich noch bis zum heutigen Samstag in Rom aufhalten wird, besuchte nach seiner Ankunft Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi. Der Präsident machte dem Briten deutlich, wie sehr ihn der bevorstehende Krieg beunruhigt. Bei einem anschließenden Mittagessen mit Berlusconi ging es ebenfalls um den möglichen Waffengang der USA und Großbritanniens gegen den Irak. Blair sagte nach seinem Treffen mit Berlusconi: „Wir hoffen sogar zu diesem kritischen Zeitpunkt noch, dass sich diese Frage friedlich und ohne Konflikt lösen lässt.“

Am Samstagvormittag steht ein Besuch des britischen Premiers beim Papst auf dem Programm. Das Treffen ist auch deshalb heikel, weil der Vatikan die anglikanische Kirche Englands in ihrer Haltung gegen den geplanten Waffengang unterstützt. Da kam es dem Briten recht, dass ein katholischer Erzbischof eindeutig Partei für seine Irak-Politik ergriff. Der Erzbischof von Glasgow, Mario Conti, lobte in einem Interview mit der schottischen Tageszeitung „The Herald“ die Haltung des britischen Premierministers.

Thomas Migge[Rom]

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