zum Hauptinhalt
Atomabkommen

© dpa

Indien: Protest gegen Atomabkommen mit Bush

Der Oppositionsblock im indischen Parlament tritt aus dem Regierungsbündnis aus. Diese Ankündigung ist das Resultat eines Atomabkommens zwischen Premierminister Manmohan Singh und US-Präsident George W. Bush. Die Oppositionellen fürchten um die Unabhängigkeit Indiens.

In Indien haben mehrere linksgerichtete Parteien am Dienstag aus Protest gegen ein Atomabkommen ihres Landes mit den USA ihren Rückzug aus der Koalitionsregierung angekündigt. Das Abkommen sieht vor, dass die USA nach mehr als 30 Jahren Boykott wieder Handel mit nuklearen Brennstoffen und Nukleartechnologie in Indien treiben dürfen. Der Block aus vier Oppositionsparteien einschließlich der Kommunisten kritisiert, dass sich Indien dadurch zu eng an die USA bindet und die führende Rolle des Landes in der Blockfreienbewegung untergrabe. Den förmlichen Ausstieg aus dem Regierungsbündnis kündigten die Oppositionsparteien für Mittwoch an. Sie verfügen im Parlament über 59 von 545 Sitzen.

Ein Sturz der von der Kongresspartei geführten Regierung ist nicht zu erwarten. Premierminister Manmohan Singh, der sich vergangene Woche die Unterstützung einer Regionalpartei sicherte, erklärte am Rande des G-8-Gipfels in Japan, er sehe die Stasbilität seiner Regierungsführung nicht gefährdet. Singh und US-Präsident George W. Bush hatten sich bereits 2005 im Grundsatz auf das Abkommen zur zivilen atomtechnischen Zusammenarbeit geeinigt, das auch eine Inspektion der indischen Atomreaktoren durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) vorsieht. 1974 hatten die USA ein Atomembargo verhängt, nachdem Indien zu Testzwecken eine Atombombe gezündet hatte. (dw/afp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false