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Politik: Indonesien: Enttäuschte Hoffnung

Sein Fall ist deshalb so tief, weil die Hoffnungen an ihn so hoch waren: Bei seinem Amtsantritt im Oktober 1999 galt der am Montag gestürzte Präsident Abdurrahman Wahid (Foto: rtr) im von Diktaturen gemarterten Indonesien als demokratischer Hoffnungsträger. Als "Lehrer seines Volkes" betitelte die heimische Presse damals den islamischen Gelehrten.

Sein Fall ist deshalb so tief, weil die Hoffnungen an ihn so hoch waren: Bei seinem Amtsantritt im Oktober 1999 galt der am Montag gestürzte Präsident Abdurrahman Wahid (Foto: rtr) im von Diktaturen gemarterten Indonesien als demokratischer Hoffnungsträger. Als "Lehrer seines Volkes" betitelte die heimische Presse damals den islamischen Gelehrten. Doch der Großmeister, der aus einer angesehenen moslemischen Familie stammt und bald den Ehrennamen "Dur" beigestellt bekam, floppte als Politiker. Die Macht des mittlerweile fast erblindeten und nach zwei Schlaganfällen gesundheitlich schwer angeschlagenen 60-Jährigen im Abgeordnetenhaus schwand, als er weder die wirtschaftlichen Probleme des Landes noch die Konflikte in den Unruheregionen Aceh und auf Borneo in den Griff bekam. Seine angebliche Verwicklung in Finanzskandale und die angedrohte Amtsenthebung wurde ihm endgültig zum Verhängnis - dennoch klammerte er sich bis zuletzt an die Macht.

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