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Politik: Indonesien schiebt Terrorverdächtigen nach Deutschland ab Kein Haftbefehl trotz Hinweisen auf Mitgliedschaft bei Al Qaida

Jakarta (mkb). Der in Indonesien unter Terrorverdacht stehende deutsche Staatsbürger Reda S.

Jakarta (mkb). Der in Indonesien unter Terrorverdacht stehende deutsche Staatsbürger Reda S. soll noch in dieser Woche nach Deutschland abgeschoben werden, und vorerst frei bleiben. Am Sonntag trafen in Jakarta fünf Beamte des Bundeskriminalamtes ein. Zwei sollen S. nach Deutschland begleiten, die drei anderen wollen in Indonesien gegen ihn weiter ermitteln. Experten halten Reda S. für ein ranghohes Mitglied der Al Qaida. Zwei prominente Terroristen sollen S. als Mitstreiter genannt haben: der in Pakistan festgenommene Khalid Scheich Mohammed und der in Indonesien verhaftete Omar al Faruq. Khalid Scheich Mohammed soll außerdem ausgesagt haben, dass Reda S. an der Finanzierung des BaliAnschlages beteiligt gewesen sei. Auf der indonesischen Urlaubsinsel waren im vergangenen Oktober bei einem Terroranschlag 202 Menschen gestorben.

Gegen den gebürtigen Ägypter Reda S., der nach seiner Heirat mit einer Deutschen die deutsche Staatsbürgerschaft erlangte, läuft beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe seit dem vergangenen Jahr ein Ermittlungsverfahren, nach Angaben der Behörde wegen „des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung“. Ein Haftbefehl liegt allerdings nicht vor. Zu den Bekannten von Reda S. soll Ramzi Binalshib gehören. Ramzi, der mittlerweile in Haft ist, ist ein Mitorganisator der Anschläge vom 11. September. Reda S. war im vergangenen September nach einem Tipp des US-Geheimdienstes CIA in Jakarta verhaftet worden.

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