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Integration: "Karikaturen müssen ertragen werden"

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) verlangt von den in Deutschland lebenden Muslimen mehr Integrationswillen. Muslime müssten hier heimisch werden - nicht nur als Lippenbekenntnis.

Berlin - Man habe lange nicht gesehen, dass der Islam "ein Teil von uns" sei, sagte Schäuble der Zeitung "Die Welt". "Karikaturen müssen ertragen werden, die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Kritik, die auch schon mal beleidigend sein kann - das alles macht unsere offene Gesellschaft aus", sagte Schäuble. Je besser dieser Prozess gelinge, desto geringer sei auch die Gefahr, die sich aus Konfrontation und Abgeschiedenheit ergebe.

Schäuble: Auch Verantwortung übernehmen

Mit Blick auf die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus sagte Schäuble, die Muslime müssten wissen, "dass sie mit einer größeren Nähe zu unserer Gesellschaft auch Verantwortung übernehmen." Wer keinen Generalverdacht wolle, müsse diese Verantwortung wahrnehmen, die aus der Nähe zu potenziell Gewaltbereiten entstehe. Zugleich warnte Schäuble davor, die Deutschen mit Millionenzahlen angeblicher Zuwanderer zu erschrecken. "Das ist Unsinn", sagte Schäuble. Im Moment gebe es in Deutschland keine nennenswerte Zuwanderung.

Zugleich bestärkte der CDU-Politiker seine Forderung nach Beschäftigungsmöglichkeiten für in Deutschland langjährig geduldete Ausländer. "Leute, die zum Teil seit Jahren hier sind und weder abgeschoben noch eingebürgert werden können, sollen einen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten", sagte er. (tso/ddp)

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