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Irak: 15 Tote bei Angriff auf Zentralbank in Bagdad

Bei einem spektakulären Angriff auf die irakische Zentralbank in Bagdad haben am Sonntag als Soldaten verkleidete Terroristen mindestens 15 Menschen getötet und mehr als 40 verletzt.

Die meisten Opfer sind nach Angaben des Innenministeriums Angestellte des Geldinstitutes. Die Selbstmordattentäter unter den Angreifern zündeten zunächst innerhalb weniger Minuten mindestens sechs Bomben in der Umgebung des Gebäudes. Danach lieferten sich die übrigen Bewaffneten erbitterte Schusswechsel mit dem Sicherheitspersonal der Bank und drangen in das Gebäude ein. Über der irakischen Hauptstadt bildete sich eine weit sichtbare Rauchwolke, Hubschrauber kreisten am Himmel. Soldaten und Polizisten umstellten die Bank. Zwei Versuche, die Bank zu stürmen, scheiterten, sagte ein ranghoher Offizier. Nach Angaben des Innenministeriums und des Sprechers des Generalstabs wurden entgegen ersten Berichten keine Geiseln genommen.

Dies ist der dritte schwere Raubüberfall in jüngster Zeit. Vergangene Woche töteten Bewaffnete in der südirakischen Stadt Basra drei Juweliere und flüchteten mit einer großen Menge Gold. Vor zwei Wochen überfielen maskierte Männer elf Juweliergeschäfte und Wechselstuben im traditionellen Goldmarkt der Stadt und erschossen 15 Menschen. Die irakischen Sicherheitskräfte lasten die brutalen Raubmorde Al Qaida an. Das Netzwerk brauche dringend Geld für neue Terroranschläge, heißt es. Insgesamt starben im Mai nach offiziellen Angaben 337 Menschen im Irak durch Gewalttaten, deutlich mehr als ein Jahr zuvor im Mai 2009.

Der aufsehenerregende Angriff auf die irakische Zentralbank geschah einen Tag vor der konstituierenden Sitzung des am 7. März neu gewählten irakischen Parlaments. Auch nach wochenlangen Verhandlungen hinter den Kulissen konnten sich die Parteien nicht auf eine Regierungskoalition einigen. Der bisherige Ministerpräsident Nuri al Maliki landete knapp hinter Ex-Premier Iyad Allawi auf Platz zwei. Maliki sträubt sich jedoch, seinen Posten als Regierungschef zu räumen.

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