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Irak: Attentäter sprengt Bagdader Brücke in die Luft

Ein Selbstmordattentäter hat sich in einem Lastwagen auf einer wichtigen Tigris-Brücke in die Luft gesprengt. Fahrzeuge stürzten in den Fluss und mehrere Menschen kamen ums Leben.

Bagdad - Die belebte Sarafija - Brücke über den Tigris wurde bei einem Bombenanschlag völlig zerstört. Augenzeugen berichten, dass mehrere Autos mit ins Wasser stürzten. Bei dem Anschlag riss der Attentäter auch mindestens zehn Menschen mit in den Tod, über 25 wurden teils schwer verletzt. Irakische und US-amerikanische Einsatzkräfte suchen mit Hubschraubern und Tauchern nach weiter Überlebenden.

Die in den 50er Jahren von den Briten erbaute Brücke wurde meist von Händlern genutzt um die Bagdader Märkte zu erreichen und steht in einem eher friedlichen Teil der Hauptstadt. Deswegen wurde sie nicht, wie andere Tigris-Brücken, schon früher gesperrt. Die Bombe detonierte vor dem Einsetzen des morgendlichen Berufsverkehrs und wird die Verkehrslage in Bagdad weiter verschärfen.

Kämpfe mit Aufständischen gehen weiter

Unterdessen teilte die US-Armee mit, dass amerikanische Soldaten am Donnerstag in der Nähe der irakischen Stadt Haditha zwei "Terroristen" getötet hätten. Bei Razzien am frühen Morgen seien in Haditha, Bagdad und Karma insgesamt 17 Verdächtige gefasst worden. Zuvor hatte das US-Militär berichtet, ein amerikanischer Soldat sei bereits am Dienstag im Süden Bagdads von Aufständischen getötet worden. Ein zweiter Soldat wurde den Angaben zufolge bei dem Angriff verletzt.

Ein Parlamentsabgeordneter der Bewegung des seit Monaten untergetauchten radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr trat währenddessen Spekulationen nach einer Spaltung innerhalb der Bewegung entgegen. "Die Mitglieder der Sadr-Bewegung und der Mahdi-Armee halten immer noch zusammen", sagte Saleh al-Okeili der irakischen Zeitung "Al-Baijina". Die Mahdi-Armee ist die Miliz der Sadr-Bewegung, die für Mordkampagnen gegen Sunniten verantwortlich gemacht wird. Die US-Armee hatte am Mittwoch nach eigenen Angaben ein Büro der Sadr-Bewegung in der südirakischen Stadt Diwanija durchsucht und dort unter anderem Handgranaten und Material zum Bau von Sprengsätzen gefunden. (tso/dpa)

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