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Irak

© dpa

Irak: Liste mit Selbstmordattentätern entdeckt

Die geheime Liste enthält 6000 Namen von Männern und Frauen, die im Irak Selbstmordattentate begangen haben. Das Dokument gibt dazu Hinweise auf die Vorgehensweise der Terrorgruppe Al Qaida.

Kämpfer einer Bürgerwehr haben in der irakischen Provinz Dijala nach eigenen Angaben eine Liste mit den Namen von 6000 Selbstmordattentätern gefunden, die in den vergangenen fünf Jahren im Irak Anschläge verübt haben sollen. Ein Sprecher der Bürgerwehr sagte der halbamtlichen Tageszeitung "Al-Sabah", die Mehrheit der Attentäter stamme nicht aus dem Irak. Die meisten von ihnen seien Muslime aus anderen arabischen Ländern und aus Afghanistan.

Aus den Dokumenten, die am Montag während einer Razzia entdeckt worden seien, gehe außerdem hervor, dass die Al-Qaida-Terroristen in dem Gebiet zwischen der Hamrein-Gebirgskette und den Ölfeldern von Baidschi im Norden des Landes mehrere Ausbildungslager unterhielten. In diesen Lagern würden derzeit weitere Attentäter "darauf vorbereitet, Selbstmordanschläge zu verüben".

Al-Qaida versucht, Witwen zu rekrutieren

Unter den Attentätern in diesen Lagern seien auch 15 Frauen, hieß es. Nach Angaben des Sprechers wurden in der Provinzhauptstadt Bakuba außerdem Dokumente gefunden, aus denen hervorgehen soll, dass Al Qaida versucht, Frauen, die ihre Ehemänner "bei Operationen von Bewaffneten" verloren haben, als Selbstmordattentäterinnen zu rekrutieren. Scheich Sabah Schakir al-Schammari erklärte, in den vergangenen zwei Monaten hätten sich in Dijala vier Frauen in die Luft gesprengt. Die meisten Anschläge von Frauen in Dijala richten sich gegen die Sicherheitskräfte und gegen die lokalen Bürgerwehr-Gruppen, die mit Unterstützung der US-Armee gegen Al Qaida kämpfen.

Die US-Armee meldete unterdessen, rund 3500 Soldaten der 3. Brigade der Infanterie, die im März 2007 im Zuge der von US-Präsident George W. Bush beschlossenen temporären Truppenaufstockung im Osten der Provinz Bagdad stationiert worden seien, würden in den kommenden Wochen in die USA zurückkehren. Auf Anfrage erklärte eine Armeesprecherin, dies bedeute aber keine Reduzierung der Truppenstärke. Soldaten einer anderen Einheit sollten die 3500 Soldaten ersetzen. Laut US-Armee töteten amerikanische Soldaten in Bagdad in der Nacht zum Dienstag neun "Kriminelle". (mpr/dpa)

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