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Islamkonferenz: Ex-Muslime: Gremium fördert Parallelgesellschaft

Der neu gegründete Zentralrat der Ex-Muslime in Köln hat die bevorstehende zweite Runde der Islamkonferenz als integrationsfeindlich kritisiert. Er fordert die Auflösung des Gremiums.

Köln - Es werde nicht gesprochen über eine bessere sprachliche oder berufliche Integration, sondern vor allem über die von muslimischen Verbänden geforderten Sonderregelungen wie Islam-Unterricht, Moscheenbau oder nach Geschlechtern getrennter Sportunterricht, kritisierte die zu Jahresbeginn gegründete Organisation. "Damit wird die Integration nicht gefördert, sondern dem Ausbau von parallelgesellschaftlichen Strukturen Vorschub geleistet". Dder Zentralrat der Ex-Muslime, der nach eigenen Angaben bereits mehrere hundert Mitglieder zählt, lehnt die Sprecherrolle der muslimischen Verbände in ihrer Organisation ab.

Der deutsche Staat spiele mit der Islamkonferenz "Islamisten in die Hände", erklärte der Rat. Die Konferenz, die am Mittwoch fortgesetzt wird, solle aufgelöst werden. Stattdessen fordern die "Ex-Muslime" einen echten "Integrationsgipfel", in dem die Zuwanderer "nicht als Muslime, sondern Menschen" eingeladen werden sollten. Verhaltensweisen wie Kopftuchzwang, Zwangsheirat oder muslimische Sonderregelungen müssten zurückgedrängt werden, verlangte der Vorstand, der nach Drohbriefen und einem anonymen Mordaufruf unter Polizeischutz steht.

"Integriert werden können nur anpassungsbereite Menschen, die moderne demokratische Lebensregeln akzeptieren", hieß es in der Erklärung. Dafür sei eine Grundvoraussetzung, dass Religion als Privatsache anerkannt werde und die islamischen Organisationen "nicht als politische Interessenverbände mit Alleinvertretungsanspruch agieren" könnten. (tso/dpa)

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