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Politik: Israelische Polizei vereitelt Anschlag 600-Kilo-Bombe sichergestellt

Prozess gegen Intifada-Führer

Tel Aviv/New York (dpa). Die israelische Grenzpolizei hat nach eigener Darstellung am Donnerstag ein Attentat „bislang unbekannten Ausmaßes“ verhindert. Polizisten fingen am frühen Donnerstagmorgen bei Hadera nahe der Grenze zum Westjordanland einen Wagen mit 600 Kilogramm Sprengstoff ab. Der Fahrer sowie der Lenker eines zweiten Fahrzeuges konnten entkommen. Der israelische Außenminister Schimon Peres sagte, Israel sei einer Katastrophe entgangen. Nach Ansicht der Polizei sollte die Bombe am jüdischen Neujahrsfest gezündet werden, das am heutigen Freitagabend beginnt. Wäre der Anschlag ausgeführt worden, hätte er „so viele Leben gekostet, dass er in einem Augenblick praktisch die gesamte politische Situation verändert hätte“, sagte Peres. Die Polizei erklärte, es sei ein „Mega-Angriff“ vereitelt worden. „Ich glaube, dass heute Morgen eine sehr große Tragödie abgewendet wurde“, sagte Polizeichef Jacob Borowski.

Vor dem Tel Aviver Bezirksgericht begann unterdessen der Prozess gegen den palästinensischen Intifada-Führer Marwan Barguti (43). Der Chef der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat ist wegen mehrfachen Mordes und der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Barguti bestritt die Zuständigkeit des Gerichtes. „Ich bin Mitglied des Zentralkomitees der PLO, ich bin Abgeordneter. Nach internationalem Recht darf Israel mich nicht festnehmen, verhören, anklagen und mit Gewalt hierher bringen. Ich genieße Immunität“, sagte er. Barguti ist der höchstrangige Intifada-Führer, der von Israel vor Gericht gestellt wurde. Bei einer Explosion wurden am Grenzzaun zum Gazastreifen ein israelischer Soldat getötet und drei verletzt. Ein weiterer Soldat und ein militanter Palästinenser wurden bei einem Feuergefecht im Gazastreifen getötet.

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