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Italien: Berlusconis Partei gewinnt Sardinien

Gelungener Popularitätstest für Silvio Berlusconi: Bei den Regionalwahlen auf der Mittelmeerinsel Sardinien hat die Partei des konservativen italienischen Regierungschefs den Sieg errungen - mit deutlichem Abstand.

Bei der Regionalwahl auf Sardinien hat die Partei des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gewonnen. Der Kandidat der Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PDL), Ugo Capellaci, kam laut dem am Dienstag von der Nachrichtenagentur Ansa veröffentlichten vorläufigen Ergebnis auf 51,86 Prozent der abgegebenen Stimmen. Damit schlug der Berlusconi-Vertraute den amtierenden Regionalratspräsidenten Renato Soru von der linken Demokratischen Partei deutlich. Soru kam den Angaben zufolge auf 42,9 Prozent der Stimmen. Auch Cappellaccis Mitte-Rechts-Koalition konnte im Kampf um die Sitze im Regionalparlament mit 56,6 Prozent gegen die Linkskoalition mit 38,6 Prozent einen klaren Sieg verzeichnen.

"Kein Wunder, (...) ich habe mein ganzes Image aufs Spiel gesetzt für diese Wahlen", kommentierte Silvio Berlusconi den Erfolg. Der Regierungschef, der selbst einige Villen auf der Mittelmeerinsel besitzt, hatte in den vergangenen Wochen mehrere Wahlreden auf Sardinien gehalten, um seinen Kandidaten zu unterstützen. Die Abstimmung galt als Popularitätstest für Berlusconi und seine Regierung sowie als Stimmungsbarometer für die Anfang Juni anstehenden Europawahlen. "Ich bin enttäuscht, aber die PD bleibt eine Partei mit Zukunft", erklärte der Verlierer Soru. Medien sahen die Schuld an der Niederlage vor allem beim italienischen Oppositionschef Walter Veltroni. "Walters letzte Stunde", titelte etwa die Turiner Tageszeitung "La Stampa". "Wir akzeptieren keine Predigten", konterte hingegen PD-Vizechef Goffredo Bettini. "Jetzt geht es darum, sich voll und ganz auf die Europawahlen zu konzentrieren."

Auf Sardinien waren am Sonntag und Montag rund 1,5 Millionen Wähler aufgerufen, sowohl den Regionalratspräsidenten als auch das Regionalparlament neu zu wählen. Sardinien war bisher von einer Mitte-Links-Koalition unter Renato Soru regiert worden. Der seit 2004 amtierende Soru hatte im vergangenen November seinen Rücktritt eingereicht, aus Protest gegen die Ablehnung seines umstrittenen Gesetzes zur strengeren Regelung neuer Bauprojekte an den sardischen Küsten. (jam/dpa/AFP)

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