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Italien: Erneut mehr als 370 Flüchtlinge gestrandet

Die Flüchtlingswelle übers Mittelmeer reißt nicht ab. Mehr als 370 Immigranten erreichten am Sonntag Sizilien. Sie kamen aus Somalia und Marokko.

Am Sonntag sind erneut mehr als 376 Immigranten auf der größten süditalienischen Insel Sizilien gelandet. 226 Bootsflüchtlinge - darunter rund 28 Frauen - konnten am Vormittag von der Küstenwache an der Ostküste Siziliens in Sicherheit gebracht werden. Nach eigenen Angaben handelt es sich bei den Immigranten um Marokkaner, Somalier, Iraker und Palästinenser. Bei Porto Palo an der Westküste rettete die Küstenwache hingegen rund 150 Somalier, die mit ihrem Holzkahn an den Felsen zu zerschellen drohten. Alle Flüchtlinge wurden in Auffanglager vor Ort gebracht.

Vor einer Woche waren Hunderte von Immigranten aus dem Auffanglager der zwischen Sizilien und Nordafrika liegenden Insel Lampedusa ausgebrochen und hatten in einer beispiellosen Protestaktion gemeinsam mit der Inselbevölkerung gegen die Pläne des Innenministeriums demonstriert. Das Flüchtlingszentrum hat nur etwa 800 Betten. In den vergangenen Tagen drängten sich dort jedoch erneut mehr als 1200 Einwanderer.

Jedes Jahr treten Zehntausende von Immigranten von Nordafrika aus die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Südeuropa an. Allein an den Küsten der Italiens strandeten nach Angaben des Innenministeriums im Jahr 2008 rund 36.500 Bootsflüchtlinge, davon etwa 31.000 auf der 20 Quadratkilometer großen Insel Lampedusa. (goe/dpa)

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