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Italien: Prodi will zwei Stellvertreter

Die Regierungsbildung in Italien gestaltet sich weiter schwierig. Nun will der auf Ausgleich bedachte Wahlsieger Romano Prodi mit Massimo D'Alema und Francesco Rutelli gleich zwei Vize-Regierungschefs ernennen.

Rom - Der designierte italienische Ministerpräsident Romano Prodi will künftig mit zwei Stellvertretern an seiner Seite regieren. Der ehemalige Kommunist und Ex-Ministerpräsident Massimo D'Alema soll in der Koalition Außenminister und zugleich Vize- Regierungschef werden, berichteten italienische Zeitungen am Montag. Als weiteren Stellvertreter werde Prodi den früheren römischen Bürgermeister und Vorsitzenden der Margherita-Partei Francesco Rutelli ernennen. Wie es weiter hieß, will der neue Staatspräsident Giorgio Napolitano vermutlich noch in dieser Woche Prodi zum Ministerpräsidenten berufen.

Zugleich stand am Abend die Vereidigung des 80-jährigen Napolitano auf dem Programm. Mit der feierlichen Zeremonie im römischen Parlament endet die siebenjährige Amtszeit von Carlo Azeglio Ciampi. Napolitano ist das 11. Oberhaupt der italienischen Republik.

Auch die weiteren Personalentscheidungen in der Koalition Prodis gestalten sich offenbar schwierig. Nach Angaben italienischer Zeitungen ist die Besetzung mehrerer Schlüsselministerien nach wie vor unklar. Neben D'Alema als Außenminister gelte lediglich die Ernennung des Finanzexperten Tommaso Padoa Schioppa aus der Führung der Europäischen Zentralbank zum neuen Wirtschaftsminister als vergleichsweise sicher. Als weitere Minister werden der frühere Ministerpräsident Giuliano Amato genannt sowie der frühere Anti-Korruptions- Staatsanwalt Antonio Di Petro.

Die entscheidende Vertrauensabstimmung für das Mitte-links- Kabinett und damit die erste Hürde für Prodi könnte bereits am Freitag anstehen. Angesichts der knappen Mehrheit von nur zwei Mandaten gilt die Abstimmung im Senat als schwierig. Der bisherige Ministerpräsident Silvio Berlusconi kündigte bereits harte Opposition an. (tso/dpa)

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