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Politik: IWF-Tagung: Mehr Gerechtigkeit

Mit dem neuen Direktor Horst Köhler steht der IWF vor einschneidenden Veränderungen. Aus einem Instrument der Industrieländer zur Durchsetzung ihrer Interessen könnte unter dem neuen Chef endlich eine Organisation werden, die allen 182 Mitgliedsländern zu Diensten steht.

Mit dem neuen Direktor Horst Köhler steht der IWF vor einschneidenden Veränderungen. Aus einem Instrument der Industrieländer zur Durchsetzung ihrer Interessen könnte unter dem neuen Chef endlich eine Organisation werden, die allen 182 Mitgliedsländern zu Diensten steht. Köhler will die Arbeit des IWF auf die ursprüngliche Aufgabe - die Stabilisierung des internationalen Währungs- und Finanzsystems - konzentrieren. Dazu gehören mehr als Euro, Dollar und Yen. Nur wenn auch die Entwicklungsländer über stabile interne Finanzstrukturen verfügen, besteht die Chance, der Armut zu entkommen. Solche Strukturen will der IWF intensiv fördern. Die berüchtigten Strukturanpassungsprogramme, die die Armen meist in noch größeres Elend stürzten, wird es nicht mehr geben. Köhler weiß, dass der IWF nur dann globale Gerechtigkeit fördern kann, wenn die reichen Länder das wollen. Das gilt für die schnelle Umsetzung der Schuldeninitiative genauso wie die überfällige Öffnung ihrer Märkte für Produkte aus den Entwicklungsländern. Wenn der Norden, wie in Prag, nur schreit, wenn der Ölpreis steigt, wird sich wenig ändern. Die IWF-Tagung hat dank Köhler ein Signal gesetzt. Die Verantwortung liegt jetzt bei den Industrieländern.

ro

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