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Politik: Japan kauft Raketenabwehr

US-System soll vor Angriff aus Nordkorea schützen

Tokio. Japan baut ein Raketenabwehrsystem auf. Das Verteidigungsamt habe die Genehmigung für den Ankauf entsprechender US-Systeme erhalten, sagte Japans Regierungssprecher Yasuo Fukuda am Freitag. In den nächsten Jahren will Tokio Medienberichten zufolge dafür umgerechnet rund 5,3 Milliarden Euro ausgeben. Die USA, die in Japan ihre größten Militärstützpunkte im Pazifik unterhalten, drangen seit Jahren auf einen gemeinsamen Schutzschild. Die japanische Regierung blieb zunächst skeptisch. Erst seit dem Start einer nordkoreanischen Taepodong-Rakete, die im August 1998 über Japan hinwegflog, und der Amtsübernahme des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Junichiro Koizumi im April 2001 verschafften sich die Befürworter des Projekts zunehmend Gehör. Dass es sich um eine außenpolitisch heikle Entscheidung handelt, ist der Regierung bewusst. In China, das vor und während des Zweiten Weltkrieges von Japan überfallen worden war, herrschen noch immer starke Vorbehalte gegen die Aufrüstung des Landes. „Es gibt keine Absichten, anderen Ländern zu schaden“, sagte Fukuda am Freitag. In einem ersten Schritt will Japan amerikanische SM-3-Schiffsraketen kaufen. Diese können Raketen noch vor der Küste zerstören.

Henrik Bork

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