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Politik: Jolo: Nach Okinawa (Kommentar)

Rebellen nennen sie sich, Freiheitskämpfer wollen sie sein, aber es geht ihnen in erster Linie ums Geld. Die Lage auf Jolo ist verzwickt.

Rebellen nennen sie sich, Freiheitskämpfer wollen sie sein, aber es geht ihnen in erster Linie ums Geld. Die Lage auf Jolo ist verzwickt. Lokale Clan-Chefs bringen fast 40 Menschen in ihre Gewalt, um die Länder, aus denen die Geiseln stammen, zu erpressen. Die Clan-Chefs können sich nur nicht auf eine gemeinsame Forderung einigen. Es ist schwer, mit ihnen gemeinsam zu verhandeln. Und wären die Geiseln Filipinos, Präsident Estrada hätte kurzen Prozess gemacht. Genauer: Das Militär, das in Wartestellung ist, hätte längst eingegriffen. Und einige der Menschenleben riskiert. Dass die Truppen sich bisher zügeln müssen, hat etwas mit der Position der drei betroffenen europäischen Staaten Finnland, Frankreich und Deutschland zu tun. Sie wollen weiter mit Verhandlungen um das Leben kämpfen. Auf welche Weise am besten - darüber werden sie jetzt noch einmal in Okinawa reden, beim G-8-Außenministertreffen. Da wird auch Javier Solana, zuständig für die gemeinsame Außenpolitik der EU, dabei sein. Einmal war er schon auf Jolo, täglich telefoniert er in Sachen Jolo - es bietet sich an, ihn ein weiteres Mal zu entsenden. Okinawa ist ja nicht so weit entfernt. Und vielleicht hilft ja ein Profi als Unterhändler endlich weiter. Beiden Seiten.

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