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Politik: Judenhass: "Ungeheuerliche Ausmaße"

Die Juden in Deutschland fühlen sich nach den Worten von Zentralratspräsident Paul Spiegel immer stärker durch rechtsextremes Denken und Handeln bedroht. Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit hätten im vergangenen Jahr "ungeheuerliche Ausmaße" angenommen, sagte Spiegel in einer Bilanz seines ersten Amtsjahres.

Die Juden in Deutschland fühlen sich nach den Worten von Zentralratspräsident Paul Spiegel immer stärker durch rechtsextremes Denken und Handeln bedroht. Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit hätten im vergangenen Jahr "ungeheuerliche Ausmaße" angenommen, sagte Spiegel in einer Bilanz seines ersten Amtsjahres.

Es wehe ein "eiskalter antisemitischer Wind". Er selbst habe erst im Sommer und Herbst richtig verstanden, warum sein Vorgänger Ignatz Bubis zuletzt so besorgt gewesen war. Allein bis September 1999 seien rund 10-000 rechtsextreme Straftaten in Deutschland verübt worden. Das sei eine Zunahme um rund 20 Prozent: "Ich stelle fest, dass es so schlimm wie derzeit noch nie war." Rechtsextremes Gedankengut sei längst nicht nur auf die unteren Schichten der Bevölkerung beschränkt, sondern auch in intellektuellen Kreisen verbreitet. Auf dem Empfang einer Großbank in Düsseldorf habe er jüngst "einen der angesehensten Anwälte der Stadt" erlebt, wie er unwidersprochen von seiner Zeit als Flakhelfer in Auschwitz berichtete, wo er "Morde oder Vernichtungsaktionen nicht gesehen" habe.

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