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Justiz: Erneut drei Todesurteile in Japan

Japan ist eines der wenigen Industrieländer, das nach wie vor die Todesstrafe vollzieht. Bei den Gehängten handelt es sich um drei Männer im Rentenalter. Amnesty International prangert nach wie vor die Haftbedingungen und den Umgang mit den Gefangenen an.

In Japan sind am Donnerstag erneut drei verurteilte Mörder hingerichtet worden. Das gab das Justizministerium bekannt. Japan gehört zu den wenigen Industrieländern, in denen die Todesstrafe noch nicht abgeschafft ist. Bei den Gehängten handelt es sich um den 68-jährigen Yoshiyuki Mantani, der 1988 während einer Bewährungszeit eine 19-jährige Studentin erstochen hatte. Der ebenfalls 68-jährige Mineteru Yamamoto hatte zwei Verwandte umgebracht, während der 61-jährige Isamu Hirano wegen Raubmordes an einem Landwirt zum Tode verurteilt worden war.

Derzeit warten in Japans Todeszellen noch 102 Verurteilte auf die Vollstreckung ihrer Strafe. Justizminister Okiharu Yasuoka, der erst seit Anfang August im Amt ist, befürwortet ausdrücklich die Todesstrafe. Die Regierung beruft sich dabei auf eine breite Unterstützung in der Bevölkerung. Der Umgang der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt mit der Todesstrafe wie auch die berüchtigten Haftbedingungen werden seit Jahren von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International scharf angeprangert.

Die Angehörigen erfahren von den Hinrichtungen erst im Nachhinein. Die Verurteilten selbst erhalten den Exekutionsbescheid erst am Morgen ihres Todestages. Danach haben die Betroffenen meist nur noch wenige Stunden zu leben. In Japan werden die zum Tode Verurteilten gehängt. (saw/dpa)

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