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Kampf: Dorfbewohner in Pakistan rächen Taliban-Anschlag

Als Vergeltung für einen Selbstmordanschlag in einer Moschee im Nordwesten Pakistans haben bewaffnete Dorfbewohner mehrere Kämpfer der radikalislamischen Taliban getötet.

Der Nachrichtensender Geo meldete am Sonntag, 13 Aufständische seien der Racheaktion am Vortag zum Opfer gefallen. Die Zeitung „The News“ berichtete, die aufgebrachten Milizionäre hätten beim Sturm auf die Stellungen der Taliban „Pakistan ist erwacht“ gerufen. Ein halbes Dutzend Häuser, die Aufständische nutzten, seien niedergebrannt worden. Ein Stammesälterer sagte „The News“: „Wir sind nicht bereit, ihnen zu erlauben, ihren Terror hier zu entfesseln.“ Bei dem Selbstmordanschlag in dem Dorf Hayagai im Distrikt Dir waren kurz vor dem Freitagsgebet Ende vergangener Woche nach jüngsten Angaben mindestens 49 Menschen getötet worden. In Dir sowie in den Distrikten Buner und Swat kämpft die Armee seit Ende April gegen die Taliban. Bei der Offensive wurden bislang nach Angaben der Armee mehr als 1300 Aufständische und 105 Soldaten getötet.

Vor dem Anschlag in der Moschee waren in der Region zudem mehrere Extremisten festgenommen worden. Zwei davon wurden nach Armeeangaben bei einem Anschlag auf einen Militärkonvoi getötet, in dem sie als Gefangene mitfuhren. Der Konvoi sei in einen Rebellen- Hinterhalt geraten, sagte Armeesprecher Athar Abbas am Samstag. Ein Soldat sei ebenfalls ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich in der Nordwest- Grenzprovinz an der Grenze zu Afghanistan. Die beiden Männer waren am vergangenen Donnerstag festgenommen worden und sollten mit anderen Häftlingen in die Stadt Peshawar gebracht werden.

Militärsprecher Abbas wies Mutmaßungen zurück, dass der Hinterhalt von der Armee vorgetäuscht worden sein könnte, um sich der unliebsamen Gefangenen zu entledigen. Die Männer waren Mitarbeiter des radikalen Geistlichen Maulana Sufi Mohammad. Dieser hatte im Swat-Tal Anfang des Jahres ein Friedensabkommen zwischen Armee und den Taliban ausgehandelt, das jedoch scheiterte. Im Frühjahr begann die Armee in der Region eine Offensive gegen die Taliban. Die Polizei hatte vergangene Woche die Festnahme Mohammads und zweier seiner Söhne vermeldet, Regierung und Militär dementierten das aber. dpa

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