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Kanarische Inseln: Viele Bootsflüchtlinge bei Überfahrt verdurstet

Vor der mauretanischen Küste sind 16 Bootsflüchtlinge beim Versuch der Überfahrt auf die Kanarischen Inseln verdurstet.

Nouakchott - Das Boot mit insgesamt 97 Menschen an Bord war am 26. Juli in Senegal in See gestochen und nach dem Ausfall beider Motoren abgetrieben, teilte der Polizeichef der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott, Yahfdhou Ould Amar, mit. Mauretanische Fischer entdeckten die überlebenden Schiffbrüchigen am Donnerstag und brachten sie an Land. Die Todesopfer hätten allesamt Meerwasser getrunken, sagte Ould Amar weiter. Der erste Motor sei bereits am vierten Tag der Überfahrt ausgefallen, der zweite am achten.

Die Überlebenden hatten nach eigener Darstellung elf Leichen über Bord geworfen. Zwei weitere wurden nach der Ankunft an Bord gefunden. Drei Überlebende starben im Krankenhaus an Entkräftung. In einem weiteren Boot wurden vor der nordmauretanischen Küste 70 weitere Flüchtlinge abgefangen, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Sie seien in ein Auffanglager in der Hafenstadt Nouadhibou gebracht worden. Auch dieses Boot sei im Nachbarland Senegal gestartet und habe die Kanarischen Inseln erreichen wollen.

Die Kanaren liegen mehrere hundert Kilometer vor der afrikanischen Küste. Dennoch sind sie mittlerweile ein begehrter Anlaufpunkt, nachdem die spanischen Behörden im vergangenen Jahr in ihren Exklaven Ceuta und Melilla die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hatten. In diesem Jahr landeten bereits 15.500 illegale Einwanderer auf den Kanaren. Der bisherige Rekord von 9929 Ankünften im Jahr 2002 ist damit bereits weit übertroffen. (tso/AFP)

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