zum Hauptinhalt
kaukasus

© dpa

Kaukasus-Konflikt: Russland verlegt offenbar weitere Truppen

Trotz der Einigung auf Waffenruhe halten russische Soldaten weiterhin ihre Stellungen in Georgien - zusätzliche Truppen und Raketenwerfer sollen in die Region verlegt worden sein. Der südossetische Präsident Eduard Kokjty verhängte den Ausnahmezustand.

Der selbsternannte Präsident Südossetiens, Eduard Kokojty, hat seine Regierung entlassen und in der abtrünnigen georgischen Provinz den Notstand ausgerufen. Dem russischen Nachrichtensender Westi 24 sagte er, dass sich zusätzlich zu diesen zwei Maßnahmen ein Gremium mit den Auswirkungen des "georgischen Angriffs" beschäftigen soll. Er wirft der südossetischen Regierung vor, nicht schnell genug humanitäre Hilfsgüter in der Region verteilt zu haben. Ein Beamter müsse für die Menschen arbeiten und nicht selbst Profit machen, sagte Kokojty.

Unterdessen soll Russland einem Zeitungsbericht zufolge weitere Waffen und Truppen in die Kaukasus-Region verlegt haben. Wie die "New York Times" unter Berufung auf US-Geheimdienstberichte auf ihrer Website berichtet, hat Russland nördlich der südossetischen Hauptstadt Zchinwali Raketenwerfer stationiert, deren Geschosse Tiflis erreichen könnten. Außerdem würden weitere Truppen in die Region verlegt. Ein russisches Bataillon sei von Pskow nach Beslan in Nordossetien verlegt worden. In der Region Kostroma bereiteten sich mehrere weitere Garnisonen auf eine Verlegung in den Kaukasus vor, berichtete die Zeitung weiter. Außerdem sollen russische Kriegsflugzeuge Trainingsflüge über dem Schwarzen Meer absolviert haben.

Russische Streitkräfte halten weiterhin ihre Stellungen

Trotz der Einigung auf eine Waffenruhe halten die russischen Truppen ihre Stellungen im georgischen Kernland weiter besetzt. Auf der Straße von Gori nach Tiflis parkt eine lange Schlange von russischen Militärfahrzeugen, darunter 25 Panzer und 25 Truppentransporter. Der Konvoi sei bis 30 Kilometer vor Tiflis vorgerückt. Ein russischer Soldat sagte, die Einheiten seien Friedenstruppen und würden bleiben.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew hatte zuvor angekündigt, er werde am Montag mit dem Truppenabzug beginnen. Ein von der EU vermittelter Sechs-Punkte-Plan sieht neben einer Waffenruhe vor, dass die georgischen Truppen sich in ihre vorherigen Stellungen zurückziehen und die russische Armee hinter die Grenzen "vor Ausbruch der Feindseligkeiten" zurückkehrt.

Am 7. August eskalierte der Kaukasus-Konflikt, als georgische Truppen die abtrünnige Provinz Südossetien angriffen und damit eine Gegenoffensive Russlands auslösten. (fg/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false