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Politik: Keine Krise ohne Dan

Ein schwarzer Tag in der USGeschichte machte Dan Rather berühmt: Er überbrachte der amerikanischen Nation die Nachricht vom Attentat auf John F. Kennedy – 16 Minuten vor seinen Konkurrenten.

Ein schwarzer Tag in der USGeschichte machte Dan Rather berühmt: Er überbrachte der amerikanischen Nation die Nachricht vom Attentat auf John F. Kennedy – 16 Minuten vor seinen Konkurrenten. Vier Jahrzehnte sind seitdem vergangen, und Rather hat sich im US-Journalismus ganz nach oben gearbeitet. Fast jeden Mächtigen dieser Erde hat er interviewt: von Nelson Mandela bis Boris Jelzin. Aber auch alle US-Präsidenten – bis auf George W. Bush. Seit 1981 sitzt er auf einem der prestigereichsten Posten im US-Fernsehjournalismus: als Nachfolger des legendären Walter Cronkite moderiert er die CBS Evening News. Rather gilt unter den Anchormen der US-Networks als der parteiischste und härteste. 71 Jahre ist er mittlerweile alt, trotzdem zieht es ihn immer noch in die Krisenherde der Welt: Sei es nach Kabul, wo er über den Afghanistankrieg berichtete. Oder, wie am Montag, in den Palast von Saddam Hussein. Es war schon sein zweites Interview mit dem Diktator: Nach dem Golfkrieg 1991 sprach er als erster amerikanischer Reporter mit ihm. Der ruppige Rather überraschte die Amerikaner, als er am 11. September 2001 in der Show von David Letterman mit den Tränen kämpfte. Doch schnell erlangte er wieder professionelle Distanz. „Seit den Anschlägen“, kritisierte er kürzlich seine Kollegen, „werden dem Präsidenten keine harten Fragen mehr gestellt.“ nol

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