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Politik: Kilometerpauschale: Kopfschütteln in London und Paris

London-Arbeitnehmer können keinerlei Kosten für den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz steuerlich absetzen. Autos, die Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, werden als "Einkommen" versteuert, wobei die Höhe sich nach den "Dienstkilometern" richtet.

London-Arbeitnehmer können keinerlei Kosten für den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz steuerlich absetzen. Autos, die Unternehmen ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen, werden als "Einkommen" versteuert, wobei die Höhe sich nach den "Dienstkilometern" richtet. Steuerpflichtig sind auch das "privat" genutzte Benzin und die vom Arbeitgeber bezahlten Nebenkosten. Freiberufler haben die Wahl, ihre Transportkosten entweder nach dem tatsächlichen Aufwand steuerlich abzusetzen, oder eine Kilometerpauschale zu beanspruchen. Für einen Mittelklassewagen können etwa 60 Pfennig pro Kilometer berechnet werden. Die britischen Automobilverbände klagen, dass ihre Mitglieder steuerlich mehr gerupft werden, als in allen anderen europäischen Ländern. heb

Auch in Frankreich sorgen steigende Benzinpreise für Ärger. Es sei "skandalös", dass das Benzin teurer wird, während die Rohölpreise sinken, empörte sich Wirtschaftsminister Laurent Fabius. Er will die Mineralölkonzerne ins Pariser Finanzministerium einbestellen, um ihnen ins Gewissen zu reden. Ein erstes Gespräch Mitte April war ergebnislos verlaufen. Eine Debatte um Ökosteuer und Kilometerpauschale wie in Deutschland ist links des Rheins indes nicht entbrannt. Kann auch nicht - denn eine Kilometer-pauschale ist in Frankreich unbekannt. Die Ökosteuer ist zwar geplant, soll aber erst im nächsten Jahr in Kraft treten. Premierminister Lionel Jospin hat versprochen, sie wirtschaftsfreundlich zu gestalten. Noch nicht einmal die französischen Grünen fordern, Vielfahrer durch die Ökosteuer zu bestrafen. Zum Teil liegt dies sicherlich daran, dass die Benzinpreise in Frankreich bereits seit Jahren viel höher liegen als in Deutschland. Ein Liter bleifreies Benzin (95 Oktan, Eurosuper) kostete Ende Mai durchschnittlich 7,34 Franc, das entspricht 2,20 DM. Zusätzlich verteuert wird das Autofahren in Frankreich durch die zahlreichen Mautstellen auf den privat finanzierten Autobahnen. Trotzdem man Proteste gegen hohe Benzinpreise bisher vergeblich. ebo

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