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Der Petersplatz im Vatikan.

© Alessandro Di Meo/ANSA/AP/dpa

Kinderpornographie: Fünf Jahre Haft für Ex-Vatikan-Diplomat

Ein früherer päpstlicher Botschaftsmitarbeiter ist wegen Besitz von kinderpornographischem Material verurteilt worden. Er selbst sprach von einem "Betriebsunfall".

Ein früherer päpstlicher Botschaftsmitarbeiter ist wegen Besitz und Verbreitung kinderpornografischen Materials zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das vatikanischen Gericht sprach mit seinem Urteil am Samstag die Höchststrafe aus. Der 50-jährige italienische Geistliche und Diplomat, der zuletzt an der Nuntiatur in Washington tätig war, hatte die Straftaten eingeräumt, sie aber einen "Betriebsunfall" in seinem Priesterleben genannt. Carlo Alberto Capella habe sich damit gerechtfertigt, dass er in einer "Krise" wegen seiner Versetzung nach Washington gewesen sei, berichteten Journalisten, die bei dem Prozessauftakt im Vatikan anwesend waren. Das Verfahren hatte erst am Freitagnachmittag begonnen.

Dem Mann wurde vorgeworfen, während eines Urlaubs in Kanada über einen kirchlichen Rechner kinderpornografisches Material heruntergeladen und weiterverbreitet zu haben. Nach Hinweisen aus dem US-Außenministerium Ende August 2017 berief der Vatikan den Mitarbeiter ab; anschließend hielt er sich im Vatikanstaat auf. Im April kam er in Untersuchungshaft. Wo er seine Strafe verbüßen wird, ist offen. Das Gericht verhängte außerdem eine Geldstrafe von 5000 Euro gegen ihn.

Der Papst hatte vor zwei Jahren die Regeln zur Ahndung von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche verschärft.  (KNA/dpa)

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