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Politik: Kokain im Bundestag: "Irgendwann wird man weich"

Immer mehr Aufregung um Kokainspuren in 22 Bundestags-Toiletten - und vereinzelt Zweifel an der Seriosität von Sat 1-Autor Martin Lettmayer. Aber Ulrich Meyer, der Moderator und Leiter von "Akte 2000", sagt klar: Lettmayer habe für ihn immer "untadelige Arbeit" geleistet.

Von Matthias Meisner

Immer mehr Aufregung um Kokainspuren in 22 Bundestags-Toiletten - und vereinzelt Zweifel an der Seriosität von Sat 1-Autor Martin Lettmayer. Aber Ulrich Meyer, der Moderator und Leiter von "Akte 2000", sagt klar: Lettmayer habe für ihn immer "untadelige Arbeit" geleistet.

Der Fernsehautor hat in seiner journalistischen Vergangenheit allerdings einen groben Fehler gemacht, auch wenn dieser sechs Jahre zurückliegt. Damals drehte Lettmayer für den MDR "Verschlusssache: Atomtod - Chronik einer verschwiegenen Strahlenkatastrophe im Ural". Der Beitrag zeigte schreckliche Bilder verstümmelter Kinder. Doch waren es keine Aufnahmen aus dem Ural, sondern alte aus einer Moskauer Kinderklinik. "Ein branchenüblicher Kunstgriff", räumte Lettmayer damals ein. "Nach wie vor ist es etwas, das man nicht so tun sollte", sagt Meyer jetzt dem Tagesspiegel. Laut Lettmayer wollte der MDR, dass die umstrittenen Bilder in den Beitrag eingebaut werden. "Da kann es dann in der Tat sein, dass man irgendwann weich wird", meint Meyer.

"Atomtod" wurde 1994 in einem Wettbewerb von Premiere lobend erwähnt. Jury-Mitglied Ulrich Spies vom Adolf-Grimme-Institut in Marl erinnert sich: Es habe Zweifel an der Authentizität der Bilder gegeben, die Machart des Streifens sei "ein Stück weit reißerisch" gewesen.

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