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Kongo: Kämpfe werden untersucht

Der kongolesische Staatschef Joseph Kabila und sein politischer Rivale, Vizepräsident Jean-Pierre Bemba, haben einer unabhängigen Untersuchung der Kämpfe zwischen ihren Anhängern zugestimmt.

Kinshasa - Beide Seiten verabredeten bei einem Treffen in Kinshasa nach Angaben der UN-Mission im Kongo (Monuc) die Einrichtung einer unabhängigen Untersuchungskommission, welche die Ursachen für die Unruhen vom 20. bis 22. August herausfinden soll. Kabila und Bemba nahmen nicht persönlich an dem Treffen teil. Beide Politiker treten in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl am 29. Oktober gegeneinander an.

Kabila ließ sich bei dem Gespräch im Hauptquartier der Monuc in Kinshasa von seinen Sicherheitsberater Samba Kaputo und seinem politischen Berater Marcelin Cishambo vertreten. Für Bemba sprach der Generalsekretär seiner Bewegung zur Befreiung Kongos (MLC). Zusätzlich zur Prüfung der Ursachen für die Kämpfe verabredeten beide Lager die Einrichtung einer zweiten Kommission, die Verhaltensregeln aufstellen soll, damit der Kongo bis zur Stichwahl und auch danach friedlich bleibt. Beide Gremien sollten am Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen.

Gespräch in "konstruktiver Atmosphäre"

Die Monuc, die in dem Konflikt als Vermittler agiert, lobte anschließend in einer Erklärung die "konstruktive Atmosphäre" des Gesprächs. Die Kongolesen hatten am 30. Juli zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren frei ein neues Parlament und einen neuen Präsidenten gewählt. Amtsinhaber Kabila kam dabei auf den ersten Platz, verfehlte aber die absolute Mehrheit. Er muss deswegen gegen seinen Vize und Rivalen, den ehemaligen Rebellenführer Bemba, in der Stichwahl im Herbst antreten. Während die erste Wahlrunde weitgehend ruhig ablief, spitzte sich die Gewalt zwischen Anhängern beider Lager Mitte August in Kinshasa zu. 23 Menschen starben. Ein erstes geplantes Treffen mit Kabila hatte Bemba am Samstag platzen lassen. (tso/AFP)

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