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Politik: Konservativ oder türkeiorientiert

Gut zwei Drittel der Muslime in Deutschland sind nicht organisiert. Um die anderen kümmern sich drei große Dachverbände, zu denen auch die meisten der knapp 2200 Moscheen gehören.

Gut zwei Drittel der Muslime in Deutschland sind nicht organisiert. Um die anderen kümmern sich drei große Dachverbände, zu denen auch die meisten der knapp 2200 Moscheen gehören. Der Zentralrat der Muslime (ZMD) in Deutschland ging 1994 aus dem Islamischen Arbeitskreis Deutschland hervor. Er musste im Jahr 2000 den Abgang des Verbands der islamischen Kulturzentren mit 22 000 Mitgliedern verkraften, hat seither nur noch etwa 12 000 Mitglieder und versteht sich vor allem als Interessenvertretung gegenüber deutschen Behörden. Der mitgliederstärkere Islamrat für die Bundesrepublik tritt laut Selbstdarstellung für die Einheit der Muslime in Deutschland ein und strebt die rechtliche Gleichstellung mit den Kirchen an. Im Islamrat ist auch die fundamentalistische Gruppierung Milli Görüs organisiert. Der mit Abstand größte Verband ist gleichzeitig der offenste: Die Türkischislamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) zählt rund 150 000 Mitglieder und 867 Ortsvereine. Der Verband entstand 1984 zur Betreuung der Türken in Deutschland. Dies war zuvor anderen überlassen worden, die zum Teil offen gegen den türkischen Staat agitiert hatten. Die Ditib ist laizistisch und arbeitet eng mit der Religionsbehörde in Ankara zusammen – was sie manchem Muslim suspekt macht. raw

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