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BND Verhaftung

© dpa

Kosovo: BND-Agenten frei - Rückkehr nach Deutschland

Bis zuletzt soll es Indizien gegeben haben für die Beteiligung der drei BND-Beamten an dem Bombenanschlag auf das Kosovo-Hauptquartier der EU in Pristina. Hinter verschlossenen Türen entschied sich der Richterausschuss nun für eine Freilassung der Männer.

Die drei im Kosovo wegen des Verdachts auf Beteiligung an einem Sprengstoff-Anschlag inhaftierten Agenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) kommen frei. Das teilten ihre Anwälte am Freitagabend in Pristina mit. "Unser Einspruch wurde angenommen", sagte der Anwalt Fehmije Gashi-Bytyci nach Beratungen eines internationalen Gerichts. Die drei Deutschen könnten das Land verlassen und nach Deutschland zurückreisen, ergänzte der Anwalt Adem Ademi. Den Männern war vorgeworfen worden, in den Anschlag auf das Internationale Zivilbüro (ICO) in Pristina vom 14. November verwickelt gewesen zu sein.

Die Verteidiger der drei Männer hätten zudem gefordert, ihre Mandanten von allen Vorwürfen freizusprechen, sagte Ademi. Dies sei von den Richtern jedoch nicht erwogen worden. In Pristina hielt die deutsche Botschaft nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP Fahrzeuge bereit, um die drei Männer nach ihrer Freilassung möglichst schnell zum Flughafen bringen zu können. Dort stand demnach bereits ein Flugzeug abflugbereit, mit dem sie nach Berlin gebracht werden sollten. Den Männern war vorgeworfen worden, in den Anschlag auf das Internationale Zivilbüro (ICO) in Pristina vom 14. November verwickelt gewesen zu sein. Am 19. November waren sie festgenommen worden.

Die Armee der Republik Kosovo hat sich zum Anschlag bekannt

Vizeregierungssprecher Thomas Steg hatte zuvor in Berlin gesagt, das geheim tagende Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) des Bundestages habe am Donnerstagabend "in bemerkenswerter Klarheit festgestellt", dass die drei Deutschen im Kosovo festgehalten würden, obwohl sie nicht in den Anschlag verwickelt gewesen sein. Insofern würden sie "rechtsstaatswidrig" festgehalten. Steg wies ausdrücklich zurück, dass Deutschland als Folge des Falles die finanziellen Hilfen für das Kosovo kürzen könnte.

Eine bislang unbekannte Gruppe namens Armee der Republik Kosovo (Ark) hatte sich am Donnerstag nach Polizeiangaben zu dem Anschlag auf das Büro des EU-Sondergesandten im Kosovo bekannt. Die Gruppe drohte demnach mit weiteren Angriffen auf internationale Vertreter und die serbische Minderheit im Kosovo. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Organisation und ihre Drohungen nicht ernstzunehmen sind. (ah/AFP)

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