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Kuba: "Fidel Castro kämpft um sein Leben"

Fidel Castros geht es offenbar zunehmend schlechter. Auch Venezuelas Staatspräsident Hugo Chávez, ein enger politischer Freund, äußerte sich besorgt den Gesundheitszustand des früheren kubanischen Diktators.

Rio de Janeiro - "Fidel Castro kämpft um sein Leben", sagte Chávez am Freitagabend bei einer Rede vor dem Parlament des Bundesstaates Rio de Janeiro in der gleichnamigen Metropole. Castro mache eine alles andere als leichte Phase durch, räumte Chávez ein.

Man dürfe nicht vergessen, dass die Maschine, die repariert werden müsse, bereits 80 Jahre alt sei, sagte der venezolanische Linksnationalist. Er habe erst vor wenigen Tagen eine halbe Stunde lang mit Castro telefoniert. Zum Gesundheitszustand des "Revolutionsführers" könne er jedoch keine Details geben, weil er kein Arzt sei. Chávez, der in Rio am Rande des Gipfels des Handelsverbandes Mercosur mit einer Stadtmedaille geehrt wurde, bezeichnete Castro als einen Mann, der ebenso wie der kubanisch-argentinische Freiheitskämpfer Che Guevara "niemals sterben" werde.

Spekulationen über Krebs-Erkrankung

Erst vor wenigen Tagen hatte die spanische Zeitung "El Pais" unter Berufung auf Kreise des Madrider Gregorio-Marañón-Krankenhauses geschrieben, der Gesundheitszustand Castros sei "sehr ernst". Die Krankheit habe sich durch eine Serie von fehlgeschlagenen Operationen verschlimmert. In Kuba werden solche Medienberichte nicht kommentiert.

Das Gregorio-Marañón-Krankenhaus hatte im Dezember den Chirurgen José Luis García Sabrido zur Behandlung Castros nach Kuba geschickt. Sabrido sagte nach dem Zeitungsbericht lediglich, Informationen, die nicht direkt von dem Ärzteteam (in Kuba) stammten, sollten nicht ernst genommen werden. Sowohl der Chirurg als auch Chávez hatten mehrfach bestritten, dass Castro an Krebs leide.

Ende Dezember war die bislang letzte Botschaft Castros verbreitet worden. Darin hieß es, der Erkrankte selbst habe gesagt, dass seine Chancen für eine Genesung gut seien. Ihm sei jedoch klar, dass der Prozess lange dauern werde. Wegen seiner Erkrankung hatte Castro nach 47 Jahren die Regierungsgeschäfte am 31. Juli 2006 seinem jüngeren Bruder Raúl übertragen. (tso/dpa)

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