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Kultusministerkonferenz: Zöllner will Spekualtionen um Pisa-Geldprämien aufklären

Nach Berichten über Geldanreize für Pisa-Teilnehmer in den USA und in Deutschland hat die Kultusministerkonferenz Aufklärung verlangt. Kritiker befürchten durch die Bezahlung der Testpersonen eine Verzerrung der Studienergebnisse.

Die Vertreter der Kultusministerkonferenz  (KMK) wollen die Spekulationen um finanzielle Anreize einzelner Testpersonen schnell beenden. Angesichts der Bedeutung der Untersuchung für die Weiterentwicklung der Bildungssysteme weltweit müssten  "die Verantwortlichen alles dafür tun, dass es nicht zu Unregelmäßigkeiten kommt", sagte der KMK-Präsident und Berliner Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) der "Berliner Zeitung".

In den USA mussten viele Schüler für den Test zusätzlich am Nachmittag in die Schule kommen. Teilweise soll ihnen dafür eine 50- Dollar-Prämie gezahlt worden sein. Nach einem "Spiegel"-Bericht hätten in den Niederlanden Schüler 10-Euro-Gutscheine für das Mitmachen erhalten. In Großbritannien gab es den Angaben zufolge Geld, wenn bestimmte Teilnehmerquoten erreicht wurden. In Slowenien sollen Schüler für die Teilnahme einen Tag schulfrei bekommen haben.

Spornt Geld an?

Der deutsche Pisa-Koordinator Manfred Prenzel verteidigte indirekt den in manchen Ländern erfolgten Anreiz zur Teilnahme an dem Test. Man habe sich nur darüber ausgetauscht, wie die Teilnehmerstaaten angesichts der Testmüdigkeit die nötigen Stichprobengrößen erzielten, sagte Prenzel der "Berliner Zeitung". Die Ergebnisse seien aber vergleichbar. Dies sei keine Frage. In Deutschland durften die Schüler nur die Stifte als Souvenir behalten, mit denen sie zuvor die Testbögen ausgefüllt hatten. Die Stifte trugen einen Pisa-Aufdruck.

Bereits bei der ersten Pisa-Studie 2000 war auch in Deutschland untersucht worden, ob finanzielle Anreize zur Verbesserung der Ergebnisse beitragen. Dies hatten die Schulforscher nach mehreren Tests klar verneint. Zugleich hatten sie in dem Bericht auf ähnliche Befunde amerikanischer Kollegen verwiesen, nachdem "weder die Erhöhung der persönlichen Bedeutsamkeit" bei der Testteilnahme "noch finanzielle Anreize" beständig zu einer Steigerung der Testleistungen geführt hätten. Vereinzelte Effekte seien auf jüngere Schüler und leichte Aufgaben beschränkt geblieben. (dm/dpa)

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