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Politik: Lafontaine: Soziale Gerechtigkeit für Oskar

Das "verdienstvolle Mitglied" hat sich nicht lange bitten lassen, und das sagt alles. Oskar Lafontaine, der frühere SPD-Vorsitzende, hat Sehnsucht.

Das "verdienstvolle Mitglied" hat sich nicht lange bitten lassen, und das sagt alles. Oskar Lafontaine, der frühere SPD-Vorsitzende, hat Sehnsucht. Er nimmt an einer Klausurtagung der Parteispitze des Saarlandes am 18. August teil. Nach dem Motto: Wer Solidarität zeigt, der kann doch wohl welche erwarten.

Nicht nur an der Stärke, auch am Machtverlust der SPD an der Saar hat Lafontaine einen maßgeblichen Anteil. Den möchte er nun abarbeiten: "Die Scharte wieder auswetzen", lautet seine Begründung - wie schön doppeldeutig das klingt. Denn inzwischen reut den "Oskar" sein Entschluss, nicht nur als Finanzminister, als "Schatzkanzler", sondern auch als Parteivorsitzender abzutreten. Alle seine kritischen Äußerungen, zuletzt zur Steuerreform, verraten das Maß der Anteilnahme.

Und so nimmt die Saar-SPD Anteil: Heiko Maas, der junge Fraktionschef im Landtag, sagt, Lafontaine mit seinem feinen Gespür könne, was die Stimmungen im Lande betreffe, den "einen oder anderen Hinweis geben". Mehr aber auch nicht, soll das heißen. Denn dass er auf Ämter im Saarland noch scharf wäre, erwartet Maas nicht.

Auch Reinhard Klimmt, der alte Freund und neue Parteichef an der Saar, der jetzt unter Kanzler Gerhard Schröder Bundesverkehrsminister ist, verspricht Lafontaine Gehör. Aber keine Ämter. Und eine Sprecherin der Saar-SPD sagt, für Lafontaine bleibe eine "gewisse Beraterfunktion". So ist das mit der sozialen Gerechtigkeit: Sie richtet sich nach den Verdiensten.

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