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Libanon-Krieg: Iran ruft zu Zahlungen an Hisbollah auf

Der iranische Ayatollah Ali Dschanati hat in einer im Rundfunk übertragenen Ansprache für die finanzielle Unterstützung der Hisbollah geworben. In Teheran griffen unterdessen Demonstranten die britische Botschaft an.

Teheran - In Iran hat der Vorsitzende des einflussreichen Wächterrats die Gläubigen offen zur finanziellen Unterstützung der libanesischen Hisbollah aufgerufen. "Es ist eine religiöse Pflicht, der Hisbollah politisch und finanziell zu helfen", sagte Ayatollah Ali Dschanati in seiner im Rundfunk übertragenen Freitagspredigt. "Wenn wir im Libanon wären, würden wir der Hisbollah mit unseren eigenen Leben helfen", sagte Dschanati weiter. "Da wir allerdings nicht selbst dort sind, müssen wir finanziell helfen."

Dschanatis Äußerungen deuten eine Abkehr von bisherigen offiziellen Verlautbarungen aus Teheran an, in denen immer nur von "moralischer Unterstützung" der Hisbollah durch Iran die Rede war. Direkte finanzielle und militärische Hilfe für die schiitische Miliz im Libanon hatte die Führung im gleichfalls schiitischen Iran bislang bestritten. Iran erkennt Israel nicht an. Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte Israel mehrfach mit der Vernichtung gedroht.

Angriff auf britische Botschaft

Unterdessen haben Demonstranten nach dem Freitagsgebet in Teheran das Gebäude der britischen Botschaft angegriffen. Sie schleuderten Benzinbomben, Steine und Farbbeutel auf das Gebäude in der Innenstadt von Teheran, ehe sie von iranischen Sicherheitskräften abgedrängt wurden.

Vor dem Botschaftsgebäude wurde eine britische Flagge verbrannt, das Schild der Botschaft wurde aus der Verankerung gerissen. Die Demonstranten warfen Großbritannien vor, Israel und die israelische Offensive im Libanon zu unterstützen. Die meisten der etwa 50 Demonstranten gehörten der Bassidsch-Miliz an, einem Arm der iranischen Revolutionswächter. (tso/AFP)

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