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Das Außenministerium in Tripolis wurde am Dienstag in Brand gesetzt.

© Amara/Reuters

Update

Libyen: Mehrere Tote bei Anschlag auf Außenministerium in Tripolis

In der libyschen Hauptstadt Tripolis ist ein Anschlag auf das Außenministerium verübt worden. Es gibt Tote und Verletzte.

Bei einem Anschlag auf das libysche Außenministerium in Tripolis sind am Dienstag mindestens drei Menschen getötet worden. Zehn weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Behörden sprachen von einem Terroranschlag. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Vor dem Gebäude sei zunächst eine Autobombe explodiert, anschließend hätten "drei oder vier Angreifer" das Ministerium gestürmt, hieß es aus örtlichen Sicherheitskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Nach der Erstürmung des Ministeriums sprengte sich den Angaben zufolge ein Selbstmordattentäter in dem Gebäude in die Luft, es habe Schusswechsel gegeben. Über dem Gebäude stieg Rauch auf. Krankenwagen, Rettungssanitäter und Sicherheitskräfte versammelten sich vor dem Ministerium. Bei einem der Todesopfer handelte es sich den Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge um einen ranghohen Diplomaten. Dieser leitete demnach eine Abteilung im Außenministerium.

Libyen spielt auch in der Flüchtlingsfrage eine große Rolle

Seit dem Sturz des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht Chaos. Die international anerkannte Regierung in Libyen ist schwach und hat weite Teile des nordafrikanischen Landes nicht unter Kontrolle. Ihre Autorität wird von einer Gegenregierung in Frage gestellt, die im Osten des Landes herrscht. Rivalisierende Milizen, Stämme und Dschihadisten kämpfen um Kontrolle von Gebieten und den großen Ölvorkommen.

Libyen spielt auch in der Flüchtlingsfrage in Europa eine große Rolle. Die Europäische Union setzt bei der Abriegelung der Grenzen auch ganz wesentlich auf die Mitarbeit der Anrainer, vor allem der nordafrikanischen Staaten. Die kontroverseste dieser Kooperationen ist die mit Libyen. Das Land wird weiter vom Bürgerkrieg zerrissen, dennoch erhielt seine Küstenwache viel Geld und Ausrüstung von der EU, damit sie Migrantenboote daran hindert, nach Norden aufbrechen. (AFP, Tsp)

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